Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) richtet ihr Augenmerk erneut auf die Krypto-Welt – diesmal jedoch mit einem auffallend anderen Ansatz. Anstelle juristischer Schritte oder Warnungen setzt die Behörde nun auf Zusammenarbeit. Am 11. April 2025 veranstaltet die SEC eine Runder Tisch-Diskussion mit führenden Namen der Kryptobranche. Ziel ist es, gemeinsam auszuloten, wie die Regulierung des Handels mit digitalen Vermögenswerten verbessert werden kann. Die Veranstaltung trägt den Titel ‘Between a Block and a Hard Place’ und könnte einen bedeutenden Wendepunkt im Verhältnis zwischen Regulierungsbehörde und Branche markieren.
Diese Sitzung ist Teil eines umfassenderen Engagements der SEC, praxisnahe Erkenntnisse zu sammeln, bevor neue Richtlinien formuliert werden. Die Diskussionsrunde kann öffentlich per Livestream verfolgt werden. Besucher im SEC-Hauptsitz in Washington D.C. können zudem aktiv mitwirken, indem sie Kommentare per E-Mail einreichen.
SEC nun am Tisch mit früheren Kontrahenten
Auffällig ist, dass Vertreter von Unternehmen, die zuvor noch in Rechtsstreitigkeiten mit der SEC verwickelt waren, nun als Gesprächspartner eingeladen sind. Darunter Uniswap, Coinbase und Cumberland DRW – drei große Akteure im Kryptomarkt. Seitdem diese Klagen unter der Trump-Regierung fallen gelassen wurden, scheint sich die Haltung der Aufsichtsbehörde deutlich gelockert zu haben.
Die Teilnehmerliste enthält einige prominente Namen: Katherine Minarik von Uniswap, Gregory Tusar von Coinbase und Chelsea Pizzola von Cumberland. Auch Vertreter traditioneller Finanzinstitutionen nehmen teil, etwa von der New York Stock Exchange und Texture Capital. Dies unterstreicht das Bestreben der SEC, Brücken zwischen dem klassischen Finanzsystem und blockchainbasierten Innovationen zu schlagen.
Teil einer umfassenderen Reform
Der Runder Tisch ist Teil der sogenannten „Spring Sprint Toward Crypto Clarity“, einer fünfteiligen Webinarreihe der Crypto Task Force der SEC. Frühere Sitzungen befassten sich mit den rechtlichen Grundlagen von Kryptowährungen. Zukünftige Veranstaltungen werden sich unter anderem mit Themen wie Tokenisierung, DeFi und Verwahrungslösungen für digitale Vermögenswerte beschäftigen.
Neuer Kurs unter Leitung von Mark Uyeda
Unter dem amtierenden Vorsitzenden Mark Uyeda überprüft die SEC derzeit mehrere frühere Positionen zu Kryptowährungen. Dazu gehört ein Dokument aus dem Jahr 2019, in dem Kryptotokens anhand des Howey-Tests bewertet wurden, ebenso wie Stellungnahmen zu Bitcoin-Fonds und Verwahrung. Mit diesem neuen Kurs scheint die SEC Raum für eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Branche schaffen zu wollen. Die Sitzung am 11. April könnte der Beginn einer neuen Ära der Kryptoregulierung in den USA sein.