Nach der überraschenden Begnadigung von Ross Ulbricht, der im Januar 2025 von Präsident Donald Trump freigelassen wurde, folgen nun weitere prominente Fälle. Einer von ihnen ist Sam Bankman-Fried, der ehemalige Krypto-Mogul, der aus dem Gefängnis heraus auffällige politische Aussagen macht. Viele sehen dies als einen offenen Versuch, Trump dazu zu bewegen, ihm ebenfalls eine Begnadigung zu gewähren.
In einem Interview mit *The New York Sun* deutete Bankman-Fried an, dass Trump – und nicht Biden – seine beste Chance auf Freiheit sei. Zum ersten Mal seit seiner Verurteilung zu 25 Jahren Haft sprach der FTX-Gründer offen darüber, was er als den „verheerenden“ Einfluss der Biden-Regierung auf das Justizsystem betrachtet. Er behauptete, dass sein Fall politisch motiviert gewesen sei und dass er nicht wegen Betrugs verurteilt wurde, sondern aufgrund einer „übereifrigen Strafverfolgung“.
Sam Bankman-Fried weist die Schuld von sich
Er behauptet, dass FTX nicht insolvent war, sondern lediglich mit einem Liquiditätsengpass zu kämpfen hatte, als die Plattform 2022 zusammenbrach. Er macht die Anwaltskanzlei Sullivan & Cromwell für das Missmanagement des Insolvenzverfahrens verantwortlich. Nun, da FTX mit der Rückzahlung an seine Gläubiger beginnt, merkt er an, dass diese Zahlungen auf den niedrigen Crash-Preisen von 2022 basieren – nicht auf den heutigen, wesentlich höheren Werten.
Unterdessen sollen seine Eltern, Joseph Bankman und Barbara Fried, hinter den Kulissen für eine präsidiale Begnadigung lobbyieren. Offiziell bestätigt wurde dies bislang nicht. Gleichzeitig deutet ein Bericht auf eine kryptische Bemerkung von Elon Musk über die politischen Verbindungen von Bankman-Fried hin.
Eine Charmeoffensive in Richtung Trump
Bankman-Fried, der einst der zweitgrößte Spender der Biden-Kampagne war, distanziert sich nun von der Demokratischen Partei. Er bezeichnet die Biden-Regierung als „schwierig in der Zusammenarbeit“. Dabei weist er auf ein interessantes Muster hin: Bevor Trump 2024 erneut Präsident wurde, war er mit mehreren juristischen Problemen konfrontiert, darunter die Affäre um geheime Regierungsdokumente und Vorwürfe des Wahlbetrugs.
Er argumentiert, dass diese Fälle politisch motiviert waren und nach Trumps Rückkehr ins Weiße Haus verschwanden. Zudem betont er, dass Richter Lewis Kaplan, der über seinen Fall urteilte, derselbe war, der zuvor gegen Trump entschieden hatte. Dies sei ein weiteres Indiz dafür, dass er – ähnlich wie Trump – Opfer eines voreingenommenen Justizsystems sei.
Er verwies auch auf seinen ehemaligen Kollegen Ryan Salame, einen republikanischen Spender, der zu 90 Monaten Haft verurteilt wurde. Auch dies sieht er als Hinweis darauf, dass politische Überzeugungen Einfluss auf juristische Urteile haben.
Immer mehr Häftlinge hoffen auf eine Begnadigung durch Donald Trump
Bankman-Fried ist nicht der Einzige aus der Krypto-Welt, der auf eine Begnadigung durch Trump hofft. Auch Anhänger von Roger „Bitcoin Jesus“ Ver und Ethereum-Forscher Virgil Griffith, der wegen einer Krypto-Präsentation in Nordkorea verurteilt wurde, setzen sich für deren Freilassung ein.
Trotz allem betont Bankman-Fried, dass Geld nicht seine oberste Priorität sei. Dennoch hofft er, dass Trump – der bereits Ross Ulbricht begnadigte – seinem Beispiel folgt und auch ihm die Freiheit zurückgibt. Die große Frage bleibt jedoch, ob Trump tatsächlich bereit ist, ihm diesen Gefallen zu tun.