Die Krypto-Börse Deribit hat angekündigt, ihre Dienste nicht mehr für russische Kunden bereitzustellen. Diese Entscheidung folgt den von der Europäischen Union gegen Russland verhängten Sanktionen. Da das Mutterunternehmen von Deribit, Sentillia B.V., in den Niederlanden ansässig ist, ist die Börse verpflichtet, diese Vorschriften einzuhalten.
Russische Staatsbürger und Einwohner Russlands können Deribit nicht mehr nutzen, es sei denn, sie fallen unter eine spezifische Ausnahme. Russische Kunden, die zusätzlich einen Pass eines EWR-Landes (Europäischer Wirtschaftsraum) oder der Schweiz besitzen oder dort dauerhaft wohnen, dürfen die Börse weiterhin verwenden.
Wer darf Deribit noch nutzen?
Deribit nennt einige Beispiele für Ausnahmen:
- Ein russischer Bürger, der gleichzeitig dänischer Staatsbürger ist, kann weiterhin auf Deribit handeln.
- Russische Kunden, die in Irland wohnen, fallen ebenfalls unter die Ausnahmen.
- Russische Einwohner der VAE (Vereinigte Arabische Emirate) dürfen hingegen nicht mehr auf die Börse zugreifen.
- Russische Unternehmen sind vollständig ausgeschlossen, ohne Ausnahmen.
Obwohl Deribit ursprünglich in den Niederlanden gegründet wurde, verlagerte das Unternehmen 2020 seinen Sitz nach Dubai. Im Jahr 2024 erhielt es eine offizielle Lizenz von der Virtual Assets Regulatory Authority (VARA) in den VAE, wodurch der Expansionskurs im Nahen Osten gestärkt wurde. Dennoch bleibt die Börse aufgrund der niederländischen Herkunft ihres Mutterunternehmens an die EU-Gesetzgebung gebunden.
Explosives Wachstum für Deribit trotz Sanktionen
Trotz der Einschränkungen in Russland hat Deribit ein Rekordjahr hinter sich. Im Jahr 2024 hat sich das Handelsvolumen fast verdoppelt, von 608 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf über 1,1 Billionen US-Dollar. Dies entspricht einem Wachstum von 95 % im Jahresvergleich.
Obwohl die Börse vor allem für ihren Derivatehandel bekannt ist, verzeichnete Deribit auch ein starkes Wachstum im Spot-Handel. Dies deutet auf eine breitere Akzeptanz der Plattform hin – trotz geopolitischer Herausforderungen.