Aktuelle Marktsignale werfen Bedenken hinsichtlich eines möglichen starken Rückgangs des Bitcoin-Kurses (Ticker: BTC) auf.
Eine Analyse der 90- und 180-Tage-Open-Interest-Delta zeigt einen besorgniserregenden Abwärtstrend, ein Muster, das historisch oft großen Marktkorrekturen vorausging. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass institutionelle Anleger möglicherweise ihre Positionen abbauen, was die Bitcoin-Preise um bis zu 50 % von ihrem jüngsten Höchststand senken könnte.
Open Interest und seine Auswirkungen
Die Open-Interest-Delta misst Veränderungen in der Anzahl offener Derivatekontrakte über einen bestimmten Zeitraum und liefert Einblicke in das Marktsentiment und die Handelsaktivität. Ein steigendes Delta deutet auf zunehmendes spekulatives Interesse hin, während ein fallendes Delta auf den Abbau von Positionen oder eine nachlassende Marktteilnahme hindeutet.
In letzter Zeit zeigt die 180-Tage-Open-Interest-Delta-Grafik einen Rückgang der Derivateaktivität, insbesondere auf Plattformen wie Binance und CME. Dieser Rückgang im Open Interest ähnelt früheren Phasen der Marktschwäche, wie Ende 2021 und Mitte 2023, und deutet darauf hin, dass institutionelle Anleger Positionen abbauen, um Gewinne zu sichern.
Auch die 90-Tage-Open-Interest-Delta-Grafik zeigt einen Abwärtstrend, was auf Gewinnmitnahmen und eine geringere spekulative Beteiligung hinweist. Diese Veränderungen im Marktverhalten, insbesondere bei institutionellen Akteuren, gingen in der Vergangenheit häufig Preisrückgängen voraus. Das aggregierte Delta über alle Börsen ist negativ geworden, was auf eine sinkende Liquidität und eine erhöhte Volatilität hinweist.
Mit sowohl Retail- als auch institutionellen Tradern, die sich möglicherweise zurückziehen, sieht sich Bitcoin zunehmenden Risiken ausgesetzt, falls dieser Trend anhält.
Historischer Kontext
Historisch gesehen waren große Veränderungen im Open Interest oft führende Indikatoren für Marktkorrekturen. Während der Bullenphase Ende 2021 fiel ein starker Rückgang im Open Interest mit Gewinnmitnahmen institutioneller Anleger zusammen, was eine längere Marktabschwächung zur Folge hatte.
Auch Mitte 2023 führten groß angelegte Positionsreduzierungen von Institutionen zu einer vorsichtigen Haltung bei Kurshochs, was breite Verkäufe auslöste. Diese Anpassungen schwächen oft das Marktmomentum, da institutionelle Aktivitäten sowohl Liquidität als auch Marktstimmung maßgeblich beeinflussen.
Die aktuellen Muster der Positionsschließungen bei CME deuten auf ein ähnliches Szenario hin, bei dem Gewinnmitnahmen größerer Akteure die Unterstützung für Bitcoin schwächen und das Risiko eines Preisrückgangs erhöhen könnten.
Potenzielle Risiken und Ausblick
Die aktuelle Marktsituation birgt erhebliche Risiken für Bitcoin. Mit stark sinkenden Open-Interest-Delta-Werten trocknet die Liquidität an den wichtigsten Börsen aus, was die Märkte anfällig für höhere Volatilität macht.
Die nachlassende Beteiligung von institutionellen und Retail-Investoren schafft eine Situation, in der plötzliche Preisschwankungen intensiver ausfallen könnten. Zudem weckt der Mangel an starker Kaufnachfrage auf höheren Kursniveaus Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit der jüngsten Bitcoin-Rallye.
Wenn der Abwärtstrend im Open Interest anhält, könnte Bitcoin Schwierigkeiten haben, seine derzeitige Preisspanne zu halten. Dies könnte zu einer tieferen Korrektur führen, bei der in den kommenden Monaten kritische Unterstützungsniveaus getestet werden.