Bitcoin hat einen Kurs von 94.000 $ erreicht, nachdem Berichte bekannt wurden, dass Donald Trump plant, am ersten Tag seiner Präsidentschaft Verordnungen zu unterzeichnen, die den Kryptowährungsmarkt unterstützen. Diese neuen Regulierungen könnten bestehende Maßnahmen, wie das umstrittene Staff Accounting Bulletin 121 (SAB 121) der SEC, rückgängig machen.
Trump plant Überarbeitung der Kryptogesetze
Nach Angaben der Washington Post zielen Trumps geplante Verordnungen darauf ab, regulatorische Herausforderungen für die Kryptobranche zu lösen. Ein Schwerpunkt liegt auf der umstrittenen SAB 121-Regelung der SEC. Diese verpflichtet Unternehmen, die Kryptowährungen für Kunden verwahren, dazu, diese als Verbindlichkeiten in ihren Bilanzen auszuweisen – eine Regelung, die innerhalb der Branche stark kritisiert wird.
„Die SEC hat SAB 121 für einige Großbanken gelockert, jedoch nicht flächendeckend. SEC-Kommissarin Hester Peirce erklärte mir, dass dies ein Fehler war, da es nur einer kleinen Gruppe den Weg zur Kryptoverwahrung ebnete. Bidens Veto gegen die Rücknahme war ein Rückschritt. Spannende Zeiten!“, schrieb Zack Guzmán.
Die SAB 121-Richtlinie ist seit Langem umstritten. Im vergangenen Jahr unternahmen US-Gesetzgeber den Versuch, sie aufzuheben, doch Präsident Joe Biden legte trotz parteiübergreifender Unterstützung im Kongress ein Veto ein. Trumps Team plant nun, die Regel direkt nach seiner Amtseinführung zu überarbeiten. Aktuell macht die Vorschrift es Banken teurer und riskanter, Kryptowährungen zu verwahren, weshalb viele Banken diese Dienste nicht anbieten.
Erholung auf dem Kryptomarkt
Die Kryptomärkte reagierten positiv auf die Nachrichten. Bitcoin, das zuvor auf 89.000 $ gefallen war – den niedrigsten Stand seit zwei Monaten – erholte sich rasch auf 94.500 $. Auch Ethereum verzeichnete eine ähnliche Entwicklung, stieg von unter 3.000 $ auf 3.100 $. Weitere Kryptowährungen verzeichneten ebenfalls Gewinne. AAVE, eine Altcoin mit Verbindungen zu Trumps unterstütztem World Liberty Financial (WLFI), verzeichnete innerhalb einer Stunde einen Anstieg von 5 %.
Berichten zufolge könnten Trumps Entscheidungen Kryptounternehmen einen verbesserten Zugang zu Bankdienstleistungen ermöglichen. Dies soll der sogenannten „De-Banking“-Praxis entgegenwirken. FDIC-Vizepräsident Travis Hill äußerte kürzlich Kritik an den bisherigen Einschränkungen gegenüber Kryptounternehmen und forderte klarere Regeln zur Förderung der Branche. Es gibt sogar Überlegungen, die FDIC mit anderen Aufsichtsbehörden zu fusionieren, um effizientere Kontrollen zu gewährleisten.
Neue Führungskräfte im Kryptosektor
Zusätzlich zu den regulatorischen Änderungen wird David Sacks der erste „Crypto Czar“ unter Trump. Paul Atkins, bekannt für seine kryptofreundliche Haltung, wird als neuer SEC-Vorsitzender erwartet. Große Krypto-Unternehmen wie Ripple, MoonPay und Kraken haben zudem zur Finanzierung der Trump-Inauguration beigetragen, was ihnen möglicherweise Zugang zu zukünftigen politischen Gesprächen verschafft.
Die bevorstehende Amtseinführung von Trump, die nächste Woche stattfindet, könnte als Wendepunkt für die US-Kryptoregulierungen angesehen werden, was wiederum globale Auswirkungen haben dürfte.