Der Kryptomarkt steht am 9. Januar unter Druck, da stärker als erwartete US-Wirtschaftsdaten und großflächige Liquidationen das Anlegervertrauen belasten.
Der Rückgang hat führende Kryptowährungen wie Bitcoin (Ticker: BTC) und Ethereum (Ticker: ETH) hart getroffen und Zweifel daran geweckt, ob der Markt sein jüngstes Momentum aufrechterhalten kann.
Stärker als erwartete US-Arbeitsmarktdaten
Am 8. Januar veröffentlichte das U.S. Bureau of Labor Statistics die neuesten Zahlen der Job Openings and Labor Turnover Survey (JOLTS). Demnach gab es im November 2024 insgesamt 8,1 Millionen offene Stellen – deutlich über der Prognose von 7,6 Millionen, was auf eine weiterhin starke Nachfrage nach Arbeitskräften hindeutet.
Positive Arbeitsmarktdaten signalisieren eine widerstandsfähige US-Wirtschaft, trotz globaler Wachstumsbedenken. Doch während dies für die Gesamtwirtschaft positiv ist, hat es erhebliche Auswirkungen auf die Geldpolitik.
Ein starker Arbeitsmarkt verringert die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen durch die Federal Reserve. Solche Zinssenkungen gelten in der Regel als positiv für risikoreiche Anlagen wie Kryptowährungen.
Die Aussicht auf länger anhaltende hohe Zinsen veranlasst viele Investoren dazu, sich von spekulativen Anlagen abzuwenden, was zur aktuellen Korrektur auf dem Kryptomarkt beiträgt.
Liquidationen verstärken den Kursrückgang
Hinzu kommt, dass der Kryptomarkt die bisher größte Liquidationswelle des Jahres erlebt. Laut aktuellen Daten belief sich der Gesamtwert der liquidierten Long-Positionen auf 443 Millionen USD, während Short-Positionen mit 135 Millionen USD liquidiert wurden.
Eine Analyse der Liquidationsdaten zeigt deutliche Ausschläge, insbesondere bei Long-Positionen, die durch den rasanten Kursrückgang ausgelöst wurden. Solch großflächige Liquidationen deuten auf übermäßig gehebelte Positionen hin, was die Volatilität in einem fallenden Markt zusätzlich verstärkt.
Diese Zwangsverkäufe haben den Druck auf Bitcoin, Ethereum und andere große Kryptowährungen weiter erhöht. Besonders Bitcoin verzeichnete die größten Liquidationen, gefolgt von Ethereum.
Warum fällt der Kryptomarkt heute?
Der aktuelle Abverkauf erfolgt vor dem Hintergrund globaler wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten. Ein jüngster Rückgang von Tech-Aktien sowie anhaltende Spannungen an den Weltmärkten haben ein schwieriges Umfeld für Kryptowährungen geschaffen.
Da die Zentralbanken derzeit eine abwartende Haltung einnehmen und die Liquidität im Markt abnimmt, bleibt der Kryptomarkt besonders anfällig für makroökonomische Schocks.
Stablecoins wie USDC und USDT zeigen in dieser Phase eine gewisse Stabilität. Das wachsende Marktvolumen bei Stablecoins deutet darauf hin, dass Anleger zunehmend in sicherere digitale Assets flüchten. Risikoreichere Altcoins hingegen erlitten im gesamten Markt erhebliche Verluste.
Wie geht es weiter für den Kryptomarkt?
Die jüngste Korrektur am Kryptomarkt verdeutlicht, wie sensibel der Sektor auf makroökonomische Entwicklungen reagiert.
Während Investoren die neuesten Arbeitsmarktdaten und deren Auswirkungen auf die Fed-Politik verarbeiten, dürfte sich der Fokus nun auf kommende Wirtschaftsdaten richten. Hierzu zählen der ADP-Beschäftigungsbericht für Dezember sowie die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten, die am Freitag veröffentlicht werden.
Marktteilnehmer sollten auf anhaltende Volatilität vorbereitet sein, da der Einfluss makroökonomischer Daten weiterhin die Kursentwicklung im Kryptomarkt bestimmen dürfte.