Ein Bundesrichter in den Vereinigten Staaten hat das Justizministerium (DOJ) autorisiert, eine massive Menge Bitcoin im Wert von etwa 6,5 Milliarden USD zu verkaufen. Diese Bitcoin wurden im Rahmen der Ermittlungen gegen den illegalen Marktplatz Silk Road beschlagnahmt und umfassen insgesamt 69.370 BTC.
Laut dem Medienkanal DB, der die Informationen heute meldete, bestätigte ein US-Staatsanwalt, dass der Richter bereits am 30. Dezember grünes Licht für den Verkauf gegeben hatte. Die Entscheidung wurde jedoch bis vor Kurzem nicht öffentlich bekannt gemacht. Nun wurde offiziell bestätigt, dass die beschlagnahmten Bitcoin veräußert werden dürfen.
Der illegale Marktplatz Silk Road
Die beschlagnahmten Bitcoins stammen aus der Silk Road, einem Darknet-Marktplatz, der zwischen 2011 und 2013 eine zentrale Rolle im Handel mit illegalen Waren, insbesondere Drogen, spielte. Transaktionen auf der Plattform wurden in Bitcoin abgewickelt, um die Anonymität der Nutzer zu gewährleisten.
Nach umfangreichen Ermittlungen wurden 69.370 BTC von der US-Regierung sichergestellt. Eine Person, die als „Individu X“ bekannt ist, übergab die Vermögenswerte schließlich freiwillig an die Behörden. Dies markierte einen bedeutenden Erfolg im Kampf gegen die Betreiber der Silk Road.
Die Regierung entschied sich zum Verkauf der Bitcoins, hauptsächlich aufgrund der Volatilität des Kryptomarktes. Die Veräußerung wurde jedoch durch eine Klage von Battle Born Investments verzögert. Diese Firma beanspruchte die Vermögenswerte im Rahmen eines Insolvenzverfahrens.
Rechtsstreitigkeiten und endgültige Genehmigung
Im Oktober 2024 lehnte der Oberste Gerichtshof der USA die Berufung von Battle Born ab. Dies ebnete den Weg für das DOJ, den Verkauf der beschlagnahmten Bitcoins fortzusetzen. Trotz der Vorwürfe von Battle Born, das Ministerium habe „rechtliche Tricks“ angewandt, um die Vermögenswerte zu beschlagnahmen, genehmigte das Gericht den Verkauf schließlich. Ein Sprecher des US-Justizministeriums bestätigte, dass die Vermögenswerte gemäß dem richterlichen Beschluss veräußert werden.
Reaktionen aus der Krypto-Welt
Der Präsident von El Salvador, Nayib Bukele, äußerte sich kritisch zu dieser Entscheidung. Er warnte davor, dass der Verkauf einer solch großen Menge Bitcoin potenziell den Marktpreis beeinträchtigen könnte. Gleichzeitig wies er jedoch darauf hin, dass dies auch eine Kaufgelegenheit für Anleger darstellen könnte.
Die Auswirkungen dieser Entscheidung waren unmittelbar spürbar. Am Mittwoch fiel der Bitcoin-Kurs von etwa 95.500 USD auf 92.800 USD. Dennoch konnte sich der Markt leicht erholen und notierte zum Redaktionszeitpunkt wieder über 94.000 USD. Aktuell liegt der Bitcoin-Kurs bei 94.612 USD, was einem Tagesrückgang von 2,1 % entspricht.
Mögliche Auswirkungen auf den Markt
Die Entscheidung des Gerichts und der bevorstehende Verkauf dürften den Kryptomarkt weiterhin beeinflussen. Der Verkauf einer solch großen Menge Bitcoin durch die US-Regierung könnte nicht nur erhebliche Kursbewegungen auslösen, sondern auch die Debatte über den rechtlichen Status und die Rolle von Kryptowährungen im Finanzsystem neu entfachen. Da der Verkaufsprozess in Kürze beginnen soll, werden Marktteilnehmer die Auswirkungen auf den Bitcoin-Preis und das allgemeine Marktvertrauen genau beobachten.