Die DekaBank, eine der größten Finanzinstitutionen Deutschlands, macht einen wichtigen Schritt in den Kryptosektor. Sie hat eine Lizenz für die Verwahrung von Kryptowährungen von der deutschen Finanzaufsichtsbehörde BaFin und der Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten. Diese Lizenz ermöglicht es der DekaBank, Kryptowährungen für Kunden zu verwalten und zu speichern – ein entscheidender Schritt, um traditionelle Banken stärker in den Kryptomarkt zu integrieren.
Kryptowährungen sind erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
DekaBank folgt dem Beispiel der Commerzbank
Die Commerzbank war im Jahr 2023 die erste deutsche Bank, die eine solche Lizenz erhielt. Seitdem konnten andere große Banken wie die DZ Bank diese Lizenz jedoch nicht erlangen. Obwohl die BaFin bereits elf ähnliche Lizenzen ausgestellt hat, wurden die meisten davon an spezialisierte Kryptounternehmen vergeben, nicht jedoch an traditionelle Banken. Was die DekaBank und die Commerzbank besonders auszeichnet, ist, dass ihre Lizenzen unter das deutsche Kreditwesengesetz (KWG) fallen, wodurch sie innerhalb der Europäischen Union ein einzigartiges rechtliches Rahmenwerk erhalten.
Diese neue Lizenz ist nicht der einzige bedeutende Schritt der DekaBank im Jahr 2024. Bereits im Juli dieses Jahres erhielt die Bank eine Lizenz als Registerführer für kryptografische Wertpapiere. Damit ist sie in der Lage, digitale Wertpapiere auf der Grundlage von Distributed-Ledger-Technologie (DLT) auszugeben, ohne die Zwischenschaltung einer zentralen Wertpapiersammelbank. Dies zeigt, dass die DekaBank entschlossen ist, eine führende Rolle in der Entwicklung blockchainbasierter Finanzdienstleistungen einzunehmen.
Europa und die MiCAR-Herausforderung
Mit dieser Lizenz erhält die DekaBank prinzipiell Zugang zum gesamten europäischen Markt, dank der MiCAR-Kryptorechtsvorschriften der EU. Dennoch gab es einige Unsicherheiten aufgrund des langsamen Fortschritts bei der Verabschiedung des neuen deutschen Gesetzes zur Überwachung von Kryptomärkten (KMAG), das MiCAR in Deutschland umsetzt. Der Gesetzesentwurf wurde erst am 18. Dezember verabschiedet, nachdem politische Instabilitäten innerhalb der deutschen Regierung zu Verzögerungen geführt hatten.
Dieser Durchbruch eröffnet neue Möglichkeiten für die DekaBank und bestätigt ihre strategische Ausrichtung auf den Kryptosektor. Sie ist bereits als Gründer von SWIAT aktiv, einer Blockchain-Plattform für digitale Wertpapiere. Dieses Plattformprojekt umfasst Investoren wie Standard Chartered und die LBBW und wurde kürzlich von Siemens zur Ausgabe einer digitalen Anleihe im Wert von 300 Millionen Euro genutzt.