Laut jüngsten Berichten erwägt die neue Regierung von Donald Trump, der US-amerikanischen Commodity Futures Trading Commission (CFTC) mehr Befugnisse in der Kryptobranche zu übertragen. Dies würde bedeuten, dass die CFTC die Aufsicht über digitale Vermögenswerte und Kryptobörsen übernehmen würde. Eine solche Veränderung würde eine erhebliche Reduzierung der regulatorischen Macht der Securities and Exchange Commission (SEC) darstellen.
Fox Business berichtete am 26. November, dass dieser Schritt erwogen wird, um Innovationen in der Kryptobranche zu fördern. Quellen zufolge bremst der harte Ansatz der SEC das Wachstum des Sektors. Trumps Team argumentiert, dass eine weniger strenge Regulierung durch die CFTC der Branche zugutekommen würde.
Warum die CFTC in der Branche bevorzugt wird
Die Kryptobranche sieht die CFTC seit langem als einen geeigneteren Regulierer als die SEC. Die Behörde gilt als fairer und weniger restriktiv. Eine Verlagerung der Zuständigkeiten hin zur CFTC wird von vielen Akteuren der Branche als besserer Ansatz angesehen. Der frühere CFTC-Vorsitzende Chris Giancarlo erklärte gegenüber Fox, dass die CFTC mit der richtigen Finanzierung bereit wäre, die Branche zu regulieren.
Giancarlo erinnerte den Senatsausschuss für Landwirtschaft, der die Aufsicht über die CFTC führt, daran, dass die CFTC Bitcoin bereits 2015 als Bereicherung für den Finanzsektor eingestuft hat. Unter seiner Führung wurden 2017 Bitcoin-Optionen zugelassen. Er betonte, dass diese Behörde gut positioniert sei, um digitale Vermögenswerte zu regulieren.
Derzeit verfügt die CFTC jedoch nur über begrenzte Mittel. Das jährliche Budget von 706 Millionen USD ist deutlich kleiner als das der SEC, das sich auf 3 Milliarden USD beläuft. Zudem hat die CFTC etwa 700 Mitarbeiter, während die SEC 5.300 Mitarbeiter beschäftigt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit zusätzlicher Ressourcen, um die Rolle der CFTC in der Kryptobranche zu erweitern.
Änderungen in der Führung und der Fokus auf Regulierung
Der derzeitige CFTC-Vorsitzende Rostin Behnam hat sich moderat gegenüber Kryptowährungen geäußert. Er hat den Senatsausschuss um ein höheres Budget gebeten, insbesondere angesichts der wachsenden Herausforderungen auf den Kryptomärkten. Im Jahr 2024 waren rund die Hälfte der Durchsetzungsmaßnahmen der CFTC auf Krypto-Unternehmen gerichtet. Dies zeigt, dass die Behörde trotz fehlender umfassender Zuständigkeit bereits eine wichtige Rolle spielt. Sollte es nach Donald Trump gehen, wird diese Rolle ab Januar 2025 erheblich ausgeweitet.
Auch bei der SEC stehen wichtige Führungswechsel bevor. Der Vorsitzende Gary Gensler hat bestätigt, dass er am 20. Januar 2025 zurücktreten wird, wenn Trump ins Amt eingeführt wird. Wer seine Nachfolge antreten wird, ist noch nicht bekannt, aber es gibt mehrere Kandidaten. Ein weiterer SEC-Kommissar, Jaime Lizárraga, wird wenige Tage zuvor aus persönlichen Gründen zurücktreten.
Mit der sich verändernden Machtbalance zwischen SEC und CFTC steht die Kryptobranche an einem Wendepunkt. Sollte die CFTC mehr Verantwortung übernehmen, könnte dies die Richtung der US-amerikanischen Kryptoregulierung grundlegend verändern. Diese Entwicklung wird von Branchenakteuren genau beobachtet, die auf ein faireres und innovationsfreundlicheres regulatorisches Umfeld hoffen.