Die Bitcoin-Mining-Industrie läuft auf Hochtouren, trotz steigender Kosten und zunehmendem Druck innerhalb der Branche. Im letzten Quartal 2024 stiegen die durchschnittlichen Kosten börsennotierter Miner auf etwa 82.162 US-Dollar pro Bitcoin. Werden weitere Kosten wie Abschreibungen und Aktienvergütungen berücksichtigt, steigt der Gesamtkostensatz sogar auf satte 137.018 US-Dollar.
Der Bitcoin-Preis bewegt sich über 90.000 US-Dollar, sodass viele Miner weiterhin profitabel arbeiten. Gleichzeitig erlebt die Hashrate einen enormen Aufschwung. Ende 2024 verzeichnete das Netzwerk ein Rekordniveau von 900 Eh/s, und CoinShares erwartet, dass die Marke von 1 Zettahash/s bereits im Juli 2025 durchbrochen wird.
Bitcoin ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Steigende Kosten, aber neue Strategien
Obwohl die Kosten steigen, bleiben viele Miner dank technologischer Verbesserungen aktiv. CleanSpark, Iren und Cormint konnten ihre Kosten pro gemintem Bitcoin sogar um 15 %, 39 % bzw. 44 % senken. Dies ist unter anderem auf höhere Effizienz, verbesserte Betriebszeiten und geringere Energiekosten zurückzuführen.
Hut 8 fällt durch eine große Investition in neue ASIC-Maschinen auf. Sie setzen 968 Bitcoin als Sicherheit für 30.000 Antminer S21+ Geräte ein. Damit soll ihre Hashrate auf 10,3 EH/s steigen, mit einer möglichen Erweiterung auf 25,1 EH/s. Die Effizienz verbessert sich dabei von 20,5 J/TH auf 16 J/TH.
Bitcoin versus Gold: Die digitale Zukunft gewinnt an Boden
Der Vergleich zwischen Bitcoin und Gold bleibt aktuell. Beide Assets sind knapp, aber der Produktionsprozess unterscheidet sich erheblich. Während Gold physisch abgebaut wird, basiert Bitcoin-Mining auf Rechenleistung und Energie. Zudem generieren Bitcoin-Miner zusätzliche Einnahmen über Transaktionsgebühren – ein Vorteil, den Goldproduzenten nicht haben.
Auch die Umweltbelastung unterscheidet sich deutlich. Bitcoin-Mining hinterlässt keine Narben in der Landschaft, wie es beim Goldabbau der Fall ist. Darüber hinaus sind Bitcoin-Miner mobil und können überschüssige oder ungenutzte Energiequellen nutzen, etwa abgefackeltes Gas oder überschüssigen Wind- und Solarstrom.
Unternehmen wie Core Scientific und Cipher Mining verlagern ihren Fokus teilweise auf KI-Infrastrukturen. CORZ hat bereits 43 % seiner Kapazität darauf umgestellt. Dies zeigt, wie flexibel Bitcoin-Mining sein kann und wie es sich zu einer strategischen Infrastruktur für Energie und Rechenleistung entwickelt.
Ausblick und geopolitische Auswirkungen
Die kommenden Quartale könnten herausfordernd werden. Der Hash-Preis sinkt, und Importzölle auf Mining-Rigs drücken die Margen. Dennoch bleiben einige US-Bundesstaaten optimistisch. Arizona, Oklahoma und Texas prüfen, ob sie Bitcoin in ihre Reserven aufnehmen – was langfristig bis zu 10,3 Milliarden US-Dollar an potenzieller Kaufkraft bedeuten könnte.
International könnte ein verschärftes Handelsumfeld, unter anderem durch gegenseitige Zölle, die Inflation anheizen. Dadurch wächst Bitcoins Attraktivität als souveränitätsfreies, inflationsresistentes Asset. In den USA bleibt die Lage zwiespältig: Sinkende langfristige Zinssätze unterstützen Bitcoin, aber wirtschaftliche Unsicherheiten könnten auch Druck auf risikobehaftete Anlagen ausüben.
Dennoch behauptet sich Bitcoin seit dem „Liberation Day“ bemerkenswert gut. Es bestätigt seine einzigartige Stellung als 24/7 handelbares, knappes und global neutrales Asset – attraktiv für Anleger, die auf langfristige Wertaufbewahrung und technologische Innovation setzen.