Die russische Regierung macht einen großen Schritt in Richtung regulierten Kryptohandels. Laut RBC kündigte Finanzminister Anton Siluanow an, dass das Finanzministerium gemeinsam mit der Zentralbank eine neue Krypto-Börse einrichtet, die ausschließlich sogenannten „hochqualifizierten Investoren“ vorbehalten ist. Mit dieser staatlichen Plattform will Russland Kryptowährungstransaktionen legalisieren und aus dem Schattenbereich herausholen.
Exklusiv für Investoren mit tiefen Taschen
Diese neue Börse ist nicht für den Durchschnittsanleger gedacht. Zugang erhalten nur Investoren mit einem Vermögen von mindestens 100 Millionen Rubel (etwa eine Million Euro) oder einem Jahreseinkommen von 50 Millionen Rubel. Die genauen Kriterien stehen laut einem hochrangigen Ministeriumsbeamten noch nicht fest und könnten in weiteren Gesprächen angepasst werden.
Die Börse ist Teil eines dreijährigen experimentellen Gesetzesrahmens, in dem nur eine begrenzte Gruppe von Russen mit Kryptowährungen handeln darf. Andere Anleger können nur indirekt durch abgeleitete Finanzprodukte mit Krypto-Bezug profitieren, ähnlich wie bei Derivaten.
Krypto wächst trotz Einschränkungen
Obwohl Russland den Einsatz von Kryptowährungen als Zahlungsmittel zuvor verboten hatte, nimmt das staatliche Interesse an regulierten Anwendungen zu. Lokale Börsen wie die Moskauer Börse und die SPB Exchange bereiten sich bereits darauf vor, Kryptoderivate anzubieten, sobald das neue Gesetz in Kraft tritt.
Auch in Richtung einer möglichen rubelgedeckten Stablecoin werden Schritte unternommen – nicht zuletzt als Reaktion auf westliche Sanktionen und die Sperrung russischer Wallets. Die Krypto-Börse passt in eine umfassendere Strategie, mit der Russland den internationalen Handel mit Ländern wie China und Indien über alternative Finanzsysteme stärken will.
Derzeit erlaubt die Regierung regulären Börsen jedoch noch nicht, den uneingeschränkten Handel mit Kryptowährungen für alle Bürger freizugeben. Der Zugang bleibt vorerst der finanziellen Elite vorbehalten.