Internationale Großbanken richten ihren Blick verstärkt auf den US-Kryptosektor. Die Deutsche Bank und Standard Chartered erwägen konkrete Schritte zur Expansion in die Vereinigten Staaten. Diese Neuausrichtung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem institutionelles Interesse an Kryptowährungen wieder zunimmt – unter anderem durch die krypto-freundlichere Haltung der Trump-Regierung.
USDC ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Banken wollen im Kryptosektor mitmischen
In den letzten Jahren hielten sich viele traditionelle Banken von Kryptowährungen fern. Nach dem Zusammenbruch kryptobezogener Banken wie Signature und Silvergate herrschte Zurückhaltung. Nun scheint sich das Blatt zu wenden. Wie das *Wall Street Journal* berichtet, prüfen die Deutsche Bank und Standard Chartered aktiv ihre Optionen für einen Markteintritt in den US-Kryptomarkt.
Der neue Krypto-Kurs kommt nicht überraschend. Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus hat sich die Stimmung in Washington deutlich verändert. Neue Gesetze rund um Stablecoins befinden sich in Vorbereitung, und Banken benötigen keine explizite Genehmigung mehr, um Kryptodienstleistungen anzubieten. Dies eröffnet traditionellen Finanzakteuren neue Handlungsspielräume.
Stablecoins und Crypto Custody im Fokus
Stablecoins spielen bei dieser Entwicklung eine zentrale Rolle. Unternehmen wie BitGo – Verwahrer der Trump-nahen Stablecoin USD1 – bereiten sich auf eine Banklizenz vor. Auch Circle, Coinbase und Paxos prüfen derzeit Möglichkeiten, künftig unter offizieller Lizenz zu agieren.
Derzeit ist Anchorage Digital nach wie vor die einzige Krypto-Bank mit einer bundesstaatlichen Banklizenz in den USA. Das Unternehmen verwaltet u. a. Vermögenswerte für BlackRocks iShares Bitcoin Trust und investiert intensiv in regulatorische Compliance. CEO Nathan McCauley bezeichnet den Prozess als „nicht einfach, aber notwendig“.
Trotz wachsender Dynamik herrscht in Teilen der Bankenwelt noch Skepsis. Chris Gorman von KeyCorp warnte zuletzt vor mangelnder Transparenz und Risiken im Hinblick auf Geldwäscheprävention. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass sich traditionelle Banken allmählich wieder in die Kryptoindustrie integrieren.
Ob die Großbanken tatsächlich im US-Markt Fuß fassen können, hängt maßgeblich von der bevorstehenden Regulierung ab. Die Signale sprechen jedoch für eine neue Phase der Annäherung zwischen traditionellem Bankwesen und der Kryptowelt.