Charles Schwab, einer der größten Vermögensverwalter in den Vereinigten Staaten, scheint sich nun doch für Bitcoin zu öffnen. CEO Rick Wurster hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen innerhalb der nächsten 12 Monate den direkten Handel mit Spot-Kryptowährungen einführen wird. Es ist das erste Mal, dass Schwab eine konkrete Frist nennt.
Das geplante Startdatum liegt um den 17. April 2026. Laut Wurster befindet sich das Unternehmen „auf dem richtigen Weg“, um dieses Ziel zu erreichen. Diese Einschätzung äußerte er in einem aktuellen Analysten-Update, in dem er besonders auf das wachsende Interesse jüngerer Anleger an Kryptowährungen hinwies.
Bitcoin ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Bedarf wächst trotz Skepsis
Schwab stellt intern fest, dass die Nachfrage nach Kryptowährungen weiter zunimmt. So verzeichnete das Unternehmen kürzlich einen Anstieg von 400 Prozent bei den Besuchern seiner Krypto-Informationsseite. Bemerkenswert: 70 Prozent dieser Besucher sind keine bestehenden Kunden, sondern potenzielle neue Investoren.
Trotzdem bleibt das Unternehmen vorsichtig. Auf der eigenen Website warnt Schwab weiterhin ausdrücklich vor den Risiken von Kryptowährungen. So heißt es unter anderem, dass Krypto „keinen inneren Wert“ habe und es „durchaus möglich sei, dass die Investition ihren gesamten Wert verliert“.
Außerdem weist Schwab darauf hin, dass Bitcoin weder Gewinne, Umsätze noch Buchwerte aufweise – klassische Bewertungskennzahlen, auf die traditionelle Investoren häufig zurückgreifen.
Balance zwischen Innovation und Vorsicht
Im Vergleich zu Konkurrenten wie Fidelity, das bereits im Bereich digitaler Vermögenswerte aktiv ist, hinkt Schwab derzeit noch hinterher. Doch nun scheint ein Wandel einzusetzen. Wurster betonte, dass Schwab letztlich das liefern müsse, was Anleger erwarten – sofern es mit regulatorischen Rahmenbedingungen und Risikomanagement vereinbar ist.
Ein interessantes Detail: Wurster räumte ein, dass er selbst noch nie in Kryptowährungen investiert hat. Seine persönliche Zurückhaltung steht in starkem Kontrast zu den aktuellen Entwicklungen seines Unternehmens. Dennoch bezeichnet er diesen Schritt als logisch in einer sich wandelnden Finanzwelt.
Ob Schwab tatsächlich im April 2026 mit dem Spot-Kryptohandel live geht, hängt auch von der regulatorischen Entwicklung ab. Doch dass sich das Unternehmen aktiv auf einen Einstieg vorbereitet, scheint nun unumkehrbar.