Die Grenze zwischen echt und gefälscht verschwimmt in der Krypto-Welt zunehmend. Das zeigt ein raffinierter Phishing-Versuch, bei dem der Mitgründer des Manta Network ins Visier genommen wurde. Die Attacke setzte auf Social Engineering, täuschend echte Videoaufnahmen und eine gefälschte Zoom-Update-Meldung.
Der mutmaßliche Täter: die berüchtigte Lazarus-Gruppe.
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Zoom-Call wird zur Falle
Die Attacke begann wie so oft mit einer Nachricht über Telegram von einem vermeintlich bekannten Kontakt. Kenny, Mitgründer von Manta, erhielt die Einladung zu einem Zoom-Call. Auf den ersten Blick wirkte alles normal: Kameras waren eingeschaltet, vertraute Gesichter erschienen und die Atmosphäre schien professionell.
Doch etwas war seltsam – es gab keinen Ton. Plötzlich poppte eine Nachricht auf, dass Zoom ein Update benötige. Danach wurde Kenny aufgefordert, eine vermeintliche Update-Datei herunterzuladen. In Wirklichkeit handelte es sich wohl um ein Skript, das darauf abzielte, Zugriff auf sein System zu erhalten.
Statt in die Falle zu tappen, brach Kenny das Gespräch ab und konfrontierte seinen Kontakt via Telegram. Dieser löschte sofort alle Nachrichten und blockierte ihn.
Deepfakes und Scripts als neue Waffen
Laut dem Cybersicherheitsunternehmen SlowMist handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Die Attacke sei Teil einer Kampagne der nordkoreanischen Lazarus Group, die für frühere Angriffe auf Web3-Projekte bekannt ist. Die Gruppe verwendet immer ausgefeiltere Methoden, darunter Deepfake-Technologien und vorab aufgenommene Videos, um Vertrauen zu erwecken.
Besonders gefährlich an dieser Methode ist die Nutzung echter Gesichter im Video. Dadurch wirkt der Anruf vertrauenswürdig – in Wahrheit handelt es sich um eine geschickt inszenierte Falle, um Opfer zum Installieren schädlicher Software zu verleiten.
Die Warnung von SlowMist ist klar: Auch wenn alles legitim erscheint – bleiben Sie wachsam. Laden Sie niemals Dateien während eines Videoanrufs herunter, insbesondere wenn etwas ungewöhnlich erscheint oder Zweifel an der Identität bestehen. Die Zeit, in der Phishing nur aus schlecht geschriebenen E-Mails bestand, ist längst vorbei.