FTX räumt gründlich in seiner Gläubigerliste auf. Ganze 392.000 Kunden, die ihre Identität nicht rechtzeitig verifiziert haben, verlieren ihren Anspruch auf Entschädigung. Insgesamt handelt es sich um über 2,5 Milliarden US-Dollar an gestrichenen Forderungen.
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Keine KYC, kein Geld
Laut Dokumenten des US-Konkursgerichts in Delaware hat FTX insgesamt 392.000 Forderungen vollständig gestrichen, da die betroffenen Nutzer bis zum 3. März 2025 nicht mit dem vorgeschriebenen „Know Your Customer“-Prozess begonnen hatten. Die Forderungen erstrecken sich über 2.377 Seiten und haben einen geschätzten Wert von über 2,5 Milliarden US-Dollar.
Gläubigervertreter Sunil Kavuri schätzt, dass davon etwa 655 Millionen US-Dollar auf kleinere Forderungen (unter 50.000 US-Dollar) und rund 1,9 Milliarden auf größere Ansprüche entfallen.
Diese Gruppe ist Teil einer größeren Kategorie von Forderungen im Gesamtwert von 3,36 Milliarden US-Dollar, die abgelehnt werden sollen. Wer den Verifizierungsprozess rechtzeitig begonnen hat, hat noch bis zum 1. Juni 2025 Zeit, ihn abzuschließen – sonst droht ebenfalls der Ausschluss.
FTX beginnt mit Auszahlungen
Trotz der massenhaften Streichungen ist auch ein positiver Schritt geplant: Am 30. Mai beginnt FTX mit der Rückzahlung an Gläubiger. Die Auszahlungen erfolgen vollständig in bar und basieren auf dem Wert der Kryptowährungen zum Zeitpunkt des Konkurses im November 2022. Laut Gerichtsdokumenten stehen dafür 11,4 Milliarden US-Dollar zur Verfügung.
Die Rückzahlungen erfolgen unter der Leitung von John J. Ray III, der die Abwicklung seit dem Rücktritt von Gründer Sam Bankman-Fried führt. Unter seiner Führung wurde die Compliance deutlich verschärft, nachdem bekannt wurde, dass FTX jahrelang kaum Kundendaten gesammelt oder Mittelherkünfte überprüft hatte.
Weitere Forderungen in Gefahr
Kunden, die mit der Verifizierung begonnen haben, sie aber noch nicht abgeschlossen haben, laufen weiterhin Gefahr, ausgeschlossen zu werden. Wenn der KYC-Prozess nicht bis zum 1. Juni 2025 abgeschlossen ist, wird auch ihre Forderung gestrichen. Die ursprüngliche Frist war seit Monaten bekannt, doch offenbar haben Zehntausende sie dennoch verpasst.