Die US-Wirtschaft gerät stärker unter Druck als zuvor angenommen. Goldman Sachs hebt seine Erwartung für eine Rezession innerhalb der nächsten 12 Monate auf 35 Prozent an. Gleichzeitig prognostiziert die Bank höhere Importzölle, steigende Inflation und eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums.
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Importzölle steigen deutlich im Jahr 2025
Laut einer neuen Analyse von Goldman Sachs werden die durchschnittlichen US-Importzölle im Jahr 2025 um 15 Prozentpunkte steigen. Das sind nicht nur 5 Punkte mehr als in der vorherigen Prognose, sondern auch das Szenario, das zuvor als „Risikofall“ betrachtet wurde. Der Anstieg resultiert aus einer aggressiveren Einschätzung sogenannter „reziproker Zölle“, bei denen Länder, die Zölle gegen die USA verhängen, mit ähnlichen Maßnahmen rechnen müssen.
Es wird erwartet, dass Präsident Trump am 2. April eine Ankündigung zu durchschnittlichen Zöllen von 15 Prozent gegenüber allen Handelspartnern der USA macht. Goldman geht jedoch davon aus, dass bestimmte Länder und Produkte ausgenommen werden, wodurch der Nettoeffekt auf den durchschnittlichen Zollsatz bei 9 Prozentpunkten liegt.
Auswirkungen auf Inflation, Wachstum und Arbeitslosigkeit
Die höheren Zölle wirken sich unmittelbar auf die Inflationserwartungen aus. Für Ende 2025 schätzt Goldman Sachs die Kerninflation (PCE) nun auf 3,5 Prozent – ein halber Prozentpunkt mehr als zuvor. Dies kommt zu einer Wachstumsverlangsamung hinzu: Die prognostizierte vierteljährliche Wachstumsrate für 2025 wird auf 1,0 Prozent gesenkt, was eine Reduktion um 0,5 Prozentpunkte bedeutet.
Da sich die Wirtschaft verlangsamt, wird auch mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet. Die Arbeitslosenquote wird nun für Ende 2025 auf 4,5 Prozent geschätzt – ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte.
Rezessionswahrscheinlichkeit steigt auf 35 Prozent
Goldman Sachs hebt seine Einschätzung für eine Rezession innerhalb der nächsten 12 Monate von 20 auf 35 Prozent an. Grundlage hierfür ist der schwächere Wachstumspfad, ein rückläufiges Vertrauen von Konsumenten und Unternehmen sowie Signale aus dem Weißen Haus, dass wirtschaftlicher Schmerz in Kauf genommen wird, um politische Ziele zu erreichen.
Auch wenn die Marktstimmung in den letzten Jahren oft unzuverlässig war, nimmt Goldman die jüngste Verschlechterung nun ernster. Der Hauptgrund: Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten sind schwächer als in den Vorjahren. So hat sich das Wachstum des realen Einkommens deutlich abgeschwächt – für dieses Jahr wird ein durchschnittlicher Anstieg von nur 1,4 Prozent erwartet.