Die US-Aufsichtsbehörde CFTC geht einen weiteren Schritt in Richtung Normalisierung von Krypto-Derivaten. Zwei frühere Leitlinien zu digitalen Vermögenswerten wurden mit sofortiger Wirkung zurückgezogen. Damit will die Kommission klarstellen, dass diese Produkte künftig gleichbehandelt werden wie andere Derivate.
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CFTC hebt zwei Krypto-Leitlinien mit sofortiger Wirkung auf
Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) kündigte an, zwei interne Staff Advisories zurückzuziehen: Advisory 23/07, das sich mit den Risiken beim Clearing digitaler Vermögenswerte befasste, sowie Advisory 18/14 über die Notierung von Derivaten auf virtuelle Währungen.
Laut der Aufsichtsbehörde könnten diese Leitlinien den Eindruck erwecken, dass Krypto-Derivate einer gesonderten Behandlung unterliegen – genau das möchte die CFTC jedoch vermeiden. In der Erklärung der Division of Clearing and Risk (DCR) heißt es, dass digitale Vermögenswerte ab sofort dem regulären Aufsichtsrahmen für Derivate unterliegen – wie alle anderen Finanzprodukte auch.
Die Rücknahme ist mit sofortiger Wirkung in Kraft getreten. Laut DCR spiegelt die Entscheidung auch die gewachsene Erfahrung der Mitarbeiter bei der Bewertung und Überwachung von Krypto-Produkten wider.
Gleiche Bedingungen für digitale Derivate
Die früheren Leitlinien sollten Marktteilnehmer vor den besonderen Risiken digitaler Vermögenswerte warnen – etwa Cyber-Bedrohungen, operative Schwachstellen und Unsicherheiten rund um die physische Lieferung von Krypto-Assets. In den Dokumenten wurde auch auf Interessenkonflikte bei Doppelfunktionen innerhalb von Organisationen sowie auf die Bedeutung transparenter Abwicklungen bei physischer Lieferung hingewiesen.
Mit der Aufhebung dieser Dokumente möchte die CFTC ein klares Signal senden: Krypto-Derivate gehören nicht in eine Sonderkategorie. Stattdessen fallen sie unter den bestehenden Rahmen, wobei dieselben Grundprinzipien und Aufsichtsstandards gelten wie bei anderen Derivaten.
Die USA setzen auf Integration statt Isolierung
Dieser Schritt ist Teil eines umfassenderen Wandels in den Vereinigten Staaten. Anstatt Krypto auszugrenzen, setzen Regulierungsbehörden zunehmend auf Integration in das bestehende Finanzrecht. Während die Europäische Union zuletzt strengere Vorgaben für Versicherer mit Krypto-Beständen vorgeschlagen hat, bewegen sich die USA in Richtung Lockerung.
Die Entscheidung der CFTC schafft mehr Klarheit für Plattformen, Investoren und Marktinfrastrukturen, die im Bereich der Krypto-Derivate tätig sind. Sie stärkt zudem das Signal, dass digitale Vermögenswerte in den USA nicht länger als separate Nische behandelt werden, sondern als vollwertiger Bestandteil des Finanzsystems.