Der US-Präsident Donald Trump hat drei Gründern der Kryptoplattform BitMEX Begnadigung gewährt – trotz deren früherem Schuldeingeständnis wegen Verstößen gegen Anti-Geldwäsche-Vorschriften. Die Reaktionen in der Krypto-Community sind geteilt.
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BitMEX-Gründer erhalten Begnadigung von Trump
Arthur Hayes, Benjamin Delo und Samuel Reed, die Gründer der beliebten Handelsplattform BitMEX, wurden offiziell durch ein Gnadendekret von Präsident Donald Trump von ihrer Verurteilung freigesprochen. Auch Gregory Dwyer, ehemaliger Head of Business Development bei BitMEX, erhielt eine Begnadigung.
Die vier waren im Jahr 2022 schuldig gesprochen worden, gegen den Bank Secrecy Act verstoßen zu haben, da BitMEX über Jahre hinweg kein ausreichendes Anti-Geldwäsche- (AML) und Know-Your-Customer-(KYC)-Programm unterhielt. Die Verurteilten mussten insgesamt Dutzende Millionen US-Dollar an Geldstrafen zahlen. Hayes erhielt Hausarrest, Delo und Reed wurden zu gemeinnütziger Arbeit und Bewährungsstrafen verurteilt.
Die US-Behörden warfen BitMEX vor, eine Plattform betrieben zu haben, die „für Geldwäsche geeignet“ sei – während sie öffentlich behauptete, sich aus dem US-Markt zurückgezogen zu haben. Tatsächlich erhielten viele US-Nutzer weiterhin Zugang über Umwege.
„Eine ungerechtfertigte Verurteilung“
Delo zeigte sich erfreut: „Diese vollständige Begnadigung ist eine Anerkennung, dass wir niemals hätten verurteilt werden dürfen.“ Er bezeichnete die Gesetzgebung, auf der ihre Verfolgung beruhte, als „veraltet und unklar“.
Auch Hayes bedankte sich auf X bei Trump mit den Worten: „Thank you POTUS.“
Die Begnadigung kommt überraschend – vor allem, da es keine breite öffentliche Unterstützung für die BitMEX-Gründer gab, anders als im Fall von Ross Ulbricht. Dennoch scheint Trump mit dieser Entscheidung ein deutliches Zeichen in Richtung Kryptosektor setzen zu wollen, in dem er als amtierender Präsident zunehmend Unterstützung sucht.
Unruhe und Fragen in der Branche
In der Krypto-Community wird unterschiedlich reagiert. Einige Investoren sehen darin ein Signal, dass Trump der Branche mehr Spielraum einräumen will. Andere befürchten, dass dies ein falsches Vorbild setze und potenzielle Betrüger ermutigen könnte.
Auffällig ist: Die Wahrscheinlichkeit einer Begnadigung für FTX-Gründer Sam Bankman-Fried steigt nun. Auf Polymarket legten die Prognosen zu, dass auch er möglicherweise eine Begnadigung erhält.
Die Zukunft der Regulierung und des Vertrauens in den Kryptomarkt ist damit erneut ungewiss geworden.