Die US-Notenbank Federal Reserve hat kürzlich einen bemerkenswerten Schritt unternommen: Die Bilanzverkleinerung (Quantitative Tightening, kurz QT) wurde verlangsamt. Anstatt monatlich 25 Milliarden US-Dollar abzustoßen, werden nun nur noch 5 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten verkauft.
Diese Entscheidung sorgt für Optimismus an den Märkten, in der Hoffnung auf eine neue „up only“-Phase. Dennoch warnt Kryptoanalyst VirtualBacon, dass Anleger sich nicht zu früh freuen sollten – insbesondere nicht, wenn es um Altcoins geht.
Bitcoin ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Verlangsamtes QT ist kein Start von QE
VirtualBacon erklärt, dass trotz der Verlangsamung des QT die Bilanz der Fed weiterhin schrumpft. Die Zentralbank hat also noch nicht begonnen, neue Liquidität in den Markt zu geben. Ein echter Liquiditätsschwenk, also der Moment, in dem die Geldflüsse deutlich zunehmen, steht noch aus. Laut VirtualBacon erlebten wir im Mai 2024 eine ähnliche Verlangsamung – jedoch dauerte es damals noch zehn Monate, bis wirkliche Maßnahmen folgten.
Darüber hinaus hält die Fed an ihrer aktuellen Zinspolitik fest. Die Zinsprognosen liegen weiterhin bei 3,8 Prozent für 2025 und 3 Prozent für 2028. Die Bilanz der Fed bleibt vorerst weiter rückläufig, während das US-Finanzministerium mit einer relativ niedrigen Kassenposition (550 Milliarden US-Dollar) arbeitet und im Jahr 2025 Staatsanleihen im Wert von 3 Billionen US-Dollar auslaufen.
Keine Impulse für Altcoins, Bitcoin bleibt dominant
Laut VirtualBacon steigen Altcoins erst dann signifikant, wenn die Fed ihre Bilanz wieder ausweitet. In Zeiten von QE steigt die Liquidität, wodurch kleinere Coins wachsen können. In einer QT-Phase ist jedoch weniger Kapital im Umlauf, was Bitcoins Dominanz verstärkt. Derzeit sieht er, dass Altcoins Schwierigkeiten haben, während Bitcoin relativ stark bleibt.
Der Analyst hält sein Portfolio daher einfach: Er setzt vor allem auf BTC, ETH und SOL. Schwache Small Caps verkauft er, um in stärkere Coins mit höherer Marktkapitalisierung umzuschichten. Seine Strategie: Warten auf klare Anzeichen für steigende Liquidität – wie ein wachsender Fed-Bestand und ein stärkerer Global Liquidity Index.
Geduld ist entscheidend
VirtualBacon schließt mit einer Warnung: Ein echter Bullenmarkt beginnt erst dann, wenn wieder reichlich Kapital in den Markt fließt. Bis dahin kann es Monate dauern, und viele Altcoins werden Schwierigkeiten haben zu überleben.
Der Fokus liegt nun auf Risikominimierung und der Konsolidierung in widerstandsfähige Vermögenswerte. Chancen ergeben sich erst dann, wenn die Fed – womöglich still und leise – wieder beginnt, Liquidität bereitzustellen. Achten Sie daher auf Signale, nicht auf den Hype.