Die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BaFin bremst Ethena GmbH mit deutlichen Maßnahmen aus. Laut der Behörde weist das Unternehmen erhebliche Defizite im Genehmigungsverfahren seiner Stablecoin USDe auf. Die Folge: ein sofortiges Verbot des Angebots der Token in Deutschland sowie die Anordnung, die entsprechenden Reserven einzufrieren. Dennoch behauptet die Muttergesellschaft Ethena Labs, dass sich Nutzer keine Sorgen machen müssen.
Stablecoins sind erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
BaFin greift nach mangelhafter Antragstellung ein
Die in Frankfurt ansässige Ethena GmbH hatte am 29. Juli 2024 einen Antrag gestellt, um USDe offiziell gemäß den europäischen MiCA-Vorgaben emittieren zu dürfen. Bis dahin nutzte das Unternehmen eine Übergangsregelung, um auf dem deutschen Markt aktiv zu bleiben. Doch BaFin stellte schwerwiegende Probleme fest, darunter unzureichende Reserven, mangelndes Eigenkapital und mögliche Verstöße gegen Prospektvorschriften.
Die Aufsichtsbehörde verhängte ein sofortiges Verbot für neue Angebote von USDe-Token in Deutschland und ordnete das Einfrieren der Vermögenswerte durch den Verwahrer an. Ein speziell benannter Aufseher überwacht die Umsetzung der Maßnahmen.
Ethena Labs: „Keine Assets eingefroren, Dienste bleiben verfügbar“
Ethena Labs, die übergeordnete Organisation, erklärt, dass die Auswirkungen minimal seien. Laut eigenen Angaben wird der Großteil der USDe-Tokenaktivität über Ethena (BVI) Limited abgewickelt – eine Gesellschaft auf den Britischen Jungferninseln. Dort finden Minting und Rücknahme weiterhin statt. „Keine Vermögenswerte wurden eingefroren, und alles ist weiterhin vollständig für die Nutzer verfügbar“, so die Erklärung auf X.
Das Unternehmen kündigt zudem an, die Nutzungsbedingungen in Kürze anzupassen und weitere Optionen in verschiedenen Rechtsräumen zu prüfen. Der Token USDe wird durch Krypto-Reserven gedeckt und über Algorithmen auf einen Wert in Höhe des US-Dollars stabilisiert. Aktuell sind weltweit rund 5,4 Milliarden Token im Umlauf.
Mögliche Auswirkungen auf Vertrauen in Stablecoins
Obwohl der Handel auf dem Sekundärmarkt nicht betroffen ist, könnten Zweifel an der Regelkonformität das Vertrauen in USDe und vergleichbare Projekte beeinträchtigen. Es ist noch unklar, ob weitere Aufsichtsbehörden eingreifen werden, doch der Vorfall zeigt erneut die Verwundbarkeit von Stablecoins in einem stark regulierten Umfeld.