Coinbase steht offenbar vor einer der größten Übernahmen in der Geschichte des Kryptowährungsmarktes. Laut Bloomberg führt das an der US-Börse notierte Unternehmen fortgeschrittene Gespräche, um Deribit, die größte Handelsplattform für Bitcoin- und Ethereum-Optionen, zu übernehmen.
Der Deal könnte einen Wert zwischen 4 und 5 Milliarden US-Dollar haben. Obwohl noch nichts unterzeichnet wurde, haben beide Parteien die Aufsichtsbehörden in Dubai bereits über die Verhandlungen informiert. Deribit besitzt dort nämlich eine offizielle Lizenz, die im Falle einer Übernahme automatisch auf Coinbase übergehen würde.
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Coinbase will den Derivatemarkt dominieren
Falls der Deal zustande kommt, würde Coinbase seine Präsenz auf dem globalen Derivatemarkt erheblich ausbauen. Deribit verzeichnete im Jahr 2024 ein Handelsvolumen von nahezu 1,2 Billionen US-Dollar, beinahe doppelt so viel wie im Vorjahr. Das ist deutlich mehr als das, was Coinbase derzeit über seine Plattform anbietet, über die außerhalb der USA bereits Futures gehandelt werden.
Deribit konzentriert sich auf Optionen und Futures, während Coinbase traditionell im Spot-Handel stärker ist. Mit dieser Übernahme möchte sich das Unternehmen stärker im Derivatemarkt positionieren, der zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Coinbase ist darüber hinaus aktiv damit beschäftigt, sein Angebot zu erweitern. So reichte das Unternehmen kürzlich einen Antrag bei der US-amerikanischen CFTC ein, um Futures für Cardano (ADA) und Erdgas (NGS) anbieten zu dürfen, mit einer möglichen Genehmigung am 31. März. Zuvor wurden bereits Futures auf Solana und Hedera dem Angebot hinzugefügt.
Konkurrenz holt auf
Das Interesse an Derivaten kommt nicht von ungefähr. Konkurrent Kraken kündigte kürzlich an, für 1,5 Milliarden US-Dollar die Plattform NinjaTrader zu übernehmen, wodurch es erstmals Kryptowährungs-Futures in den USA anbieten darf. Kraken plant zudem, im Jahr 2026 an die Börse zu gehen. Auch Robinhood ist kürzlich in den Kryptofutures-Markt eingestiegen, während die CME Group ein Rekordwachstum von 300 % im Handel mit Krypto-Derivaten verzeichnete.
Coinbase möchte sich also schnell an diesen wachsenden Markt anpassen, der zusätzlichen Auftrieb erhält, da die US-Regierung unter Trump zunehmend freundlicher gegenüber Kryptowährungen eingestellt zu sein scheint. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Deal mit Deribit zustande kommt und ob Coinbase damit endgültig seinen Einfluss auf dem Derivatemarkt festigt.