Aleksei Andriunin, Gründer von Gotbit, hat eine Einigung mit den US-Behörden erzielt. Er stimmte der Übergabe von 23 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen zu, um ein Verfahren wegen Marktmanipulation beizulegen. Damit könnte Andriunin einer Haftstrafe entgehen – sofern das Gericht dem Vergleich zustimmt.
Kryptowährungen sind erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
23 Mio. $ übergeben, um Strafe zu vermeiden
Der 26-jährige Andriunin wurde Ende Februar an die USA ausgeliefert, nachdem er vier Monate zuvor in Portugal festgenommen worden war. Ihm wurden Betrug, Verschwörung zur Marktmanipulation und weitere Straftaten vorgeworfen, mit einer drohenden Strafe von bis zu 20 Jahren Haft. Durch die Einigung mit der Staatsanwaltschaft könnte er stattdessen lediglich drei Jahre unter behördlicher Aufsicht stehen und vorübergehend von Aktivitäten im Kryptosektor ausgeschlossen werden.
Die übergebenen Vermögenswerte bestehen aus Stablecoins von Tether und Circle, verteilt auf vier Wallets, die er vollständig kontrollierte. Diese Kryptowährungen wurden im Rahmen zivilrechtlicher Verfahren offiziell beschlagnahmt.
Gotbit: Jahrelange systematische Marktmanipulation
Zwischen 2018 und 2024 agierte Gotbit laut US-Justiz als ausgeklügelter Manipulator von Kryptowährungskursen. Das Unternehmen führte massenhaft sogenannte Wash Trades durch – Transaktionen, bei denen Vermögenswerte künstlich gehandelt werden, um Handelsaktivität vorzutäuschen. Dabei wurden Preise künstlich in die Höhe getrieben, was Investoren zu Käufen zu „betrügerisch aufgeblähten Preisen“ verleiten sollte.
Gotbit warb aktiv um Kunden, indem es offen anbot, Blockchain-Aktivität zu verschleiern, so Gerichtsunterlagen. In einem Interview aus dem Jahr 2019, das später von der Staatsanwaltschaft als Beweismittel verwendet wurde, räumte Andriunin selbst ein, dass die Methoden „nicht ganz ethisch“ seien.
Insgesamt wurden 14 Personen und 4 Unternehmen angeklagt, darunter Gotbit, ZM Quant, CLS Global und MyTrade. Die US-Behörden beschlagnahmten über 25 Mio. US-Dollar in Kryptowährungen und gingen so weit, ein eigenes Fake-Token zu erstellen, um Beweise für Marktmanipulation zu sammeln.
Das Gericht muss die Vereinbarung mit Andriunin noch genehmigen. Sollte dies geschehen, wird er keine zusätzlichen Geldstrafen zahlen und muss nicht ins Gefängnis – allerdings darf er sich vorerst nicht im Kryptobereich betätigen.