Der Rechtsstreit gegen Do Kwon, den Gründer von Terraform Labs, nimmt eine neue Wendung. Seine Anhörung in den USA wurde verschoben, nachdem die Staatsanwaltschaft eine erhebliche Menge neuer Beweismittel gefunden hat. Ursprünglich war die Verhandlung für den 6. März angesetzt, doch sie wurde nun auf den 10. April verschoben. Dies gibt beiden Parteien zusätzliche Zeit, um die neuen Informationen gründlich zu analysieren.
Neue Beweise gegen Do Kwon aufgetaucht
Der Richter des Bundesgerichts in New York stimmte der Verschiebung zu, nachdem die Ankläger eine bedeutende Enthüllung gemacht hatten. Sie haben vier Terabyte zusätzliches Beweismaterial entdeckt, darunter Daten aus verschiedenen elektronischen Konten sowie Informationen von Dritten. Dies ergänzt die bereits eingereichten 600 GB Beweismaterial, zu denen Do Kwons Telefonaufzeichnungen, E-Mails und seine Krypto-Transaktionshistorie gehören.
Trotz dieser Verzögerung bleibt das Enddatum des Prozesses unverändert. Das Verfahren gegen Kwon ist weiterhin für den 26. Januar 2026 angesetzt. Das Gericht hat angeordnet, dass beide Parteien ihre rechtlichen Anträge bis zum 1. Juli einreichen müssen, mit einer endgültigen Frist für Gegenreaktionen am 11. August.
Do Kwon hat auf nicht schuldig plädiert und behauptet, von dem dramatischen Marktzusammenbruch nach dem Terra-Crash überrascht worden zu sein.
Die Folgen des Terra-Crashs
Die rechtlichen Probleme von Kwon haben ihren Ursprung im Zusammenbruch von Terraform Labs im Mai 2022. Die algorithmische Stablecoin TerraClassicUSD (USTC) verlor ihre Bindung und fiel unter 0,01 $, was massive Panikverkäufe auslöste. Dadurch wurden innerhalb kürzester Zeit rund 60 Milliarden $ an Marktwert vernichtet. Auch der damit verbundene Token Terra Luna (LUNA) brach ein, was zu enormen Verlusten für Investoren führte.
Nach dem Crash reiste Kwon zwischen Singapur und Dubai, wurde jedoch schließlich im März 2023 in Montenegro verhaftet. Er versuchte, mit einem gefälschten costa-ricanischen Pass zu reisen, und erhielt eine viermonatige Haftstrafe. Im Dezember 2024 wurde er in die Vereinigten Staaten ausgeliefert, wo er sich am 2. Januar 2025 vor Gericht für nicht schuldig erklärte – in Bezug auf neun Anklagen wegen Betrugs.
SEC gegen Do Kwon
Neben der strafrechtlichen Verfolgung wird Kwon auch zivilrechtlich von der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) belangt. Die SEC beschuldigt ihn, Investoren über die Stabilität des Terra-Ökosystems getäuscht zu haben. Im April 2024 wurde Kwon zusammen mit Terraform Labs wegen Betrugs schuldig gesprochen.
Nach dem Urteil forderte die SEC eine Strafe von 5,3 Milliarden $, doch das Gericht setzte schließlich eine Geldstrafe von 4,5 Milliarden $ fest.