Binance-Gründer und ehemaliger CEO Changpeng Zhao (CZ) hat eine neue Idee zur Token-Emission vorgestellt, die die Art und Weise, wie Token auf den Markt kommen, grundlegend verändern könnte. Sein Vorschlag führt ein System ein, bei dem neue Token nur unter strengen Bedingungen freigegeben werden, um Verkaufsdruck und übermäßige Inflation zu begrenzen.
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Ein neues Modell für Token-Emission
Das vorgeschlagene Modell beginnt mit einer anfänglichen Emission von 10 % des gesamten Token-Angebots. Die daraus erzielten Einnahmen gehen an das Projektteam für Produktentwicklung, Marketing und Gehälter. Weitere Token-Freigaben dürfen nur erfolgen, wenn drei strikte Bedingungen erfüllt sind:
- Seit der letzten Freigabe müssen mindestens sechs Monate vergangen sein.
- Der Token-Preis muss sich 30 Tage lang über dem Doppelten des letzten Freigabepreises halten.
- Pro Freigabe dürfen maximal 5 % der Token ausgegeben werden.
Wenn beispielsweise ein Token im Januar für 1 $ ausgegeben wird, dürfen erst im Juni weitere Token freigegeben werden, falls der Preis 30 Tage lang über 2 $ bleibt. Falls dies geschieht und der Preis am 3. August 3 $ beträgt, kann die nächste Freigabe erst im März des Folgejahres erfolgen, vorausgesetzt, der Preis bleibt über 6 $.
Das Projektteam hat die Möglichkeit, Freigaben hinauszuzögern oder die Anzahl der ausgegebenen Token zu reduzieren, darf jedoch nie mehr als 5 % pro Freigabe ausgeben. Die Token würden über ein Smart Contract verwaltet, wobei eine externe Partei die Schlüssel hält, um Manipulationen zu verhindern.
Mögliche Auswirkungen und Risiken
CZ argumentiert, dass dieses Modell einige Vorteile gegenüber traditionellen, festen Token-Freigaben bietet. Es verhindert, dass neue Token bei niedrigen Preisen in großer Menge auf den Markt kommen, was zu einer stabileren Marktstruktur beitragen kann. Zudem fördert es die langfristige Wertschöpfung der Projektteams anstatt kurzfristiger Verkäufe.
Dennoch ist das Modell nicht risikofrei. Kritiker wie Blockchain-Experte Anndy Lian warnen vor möglicher Preismanipulation. Personen mit fragwürdigen Absichten könnten den Preis künstlich in die Höhe treiben, um Token-Freigaben zu aktivieren, nur um diese anschließend abzuverkaufen. CZ räumt ein, dass kein System perfekt ist, weist jedoch darauf hin, dass die Voraussetzung einer 30-tägigen Preisstabilität Investoren ausreichend Zeit gibt, ihre Positionen zu überdenken.
Wird dies die Zukunft der Tokenomics?
Obwohl CZ selbst keine Pläne hat, einen Token nach diesem Modell auszugeben, glaubt er, dass einige Projekte dieses System testen werden. Er deutete sogar an, dass er bestimmte Initiativen unterstützen könnte, betonte jedoch, dass der Erfolg von soliden Fundamentaldaten abhängt – etwa einem guten Produkt, einer starken Community und vertrauenswürdigen Gründern.
Ob dieses Modell tatsächlich zum neuen Standard für Token-Emissionen wird, bleibt abzuwarten. Vorerst bleibt es ein spannendes Diskussionsthema in der Krypto-Welt.