Der Kryptomarkt kämpft derzeit mit einem ernsthaften Liquiditätsproblem, erklärt Analyst Quinten François in einem aktuellen Video.
Seiner Analyse zufolge gab es im Jahr 2024 zwei große Kapitalströme: Einzelhandelsgelder, die hauptsächlich in Memecoins flossen, und institutionelles Kapital, das über Bitcoin-ETFs gebunden wurde. Dadurch blieb kaum Kapital für Altcoins und Utility Tokens übrig, was nun zu Problemen führt.
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Memecoins haben den Markt dominiert
Im Jahr 2024 zog der Kryptomarkt viel Einzelhandelskapital an, doch anstatt in Projekte mit echtem Mehrwert zu investieren, floss das Geld massenhaft in Memecoins. François erklärt, dass Memecoins oft dazu verwendet werden, Kapital von Kleinanlegern in die Taschen der Entwickler zu transferieren. Dies geschieht, weil Insider häufig 60 bis 90 Prozent der Token besitzen, wodurch sie den Preis künstlich in die Höhe treiben und dann an ahnungslose Käufer abstoßen können.
Obwohl einige Memecoins zeitweise Milliarden wert waren, sind die meisten inzwischen abgestürzt. Laut François haben nur drei Memecoins aus 2024 noch eine Marktkapitalisierung von über 100 Millionen Dollar. Der massive Zufluss von Einzelhandelskapital in diesen spekulativen Sektor führte dazu, dass Utility Coins wie Ethereum und Chainlink kaum Beachtung fanden.
Bitcoin-ETFs verzerren Kapitalströme
Ein weiterer Hauptgrund für das Liquiditätsproblem ist der Aufstieg der Bitcoin-ETFs. Normalerweise fließt Kapital in Krypto von Bitcoin in große Altcoins, dann in mittelgroße Altcoins und schließlich in kleinere Projekte. Dies sorgt für eine natürliche Verteilung der Liquidität im Markt.
Mit der Einführung von Bitcoin-ETFs wurde dieses Muster unterbrochen. Bereits 6 % aller Bitcoin sind nun in ETFs gebunden, und dieses Kapital kann nicht einfach in andere Kryptowährungen umgeschichtet werden. Dadurch fehlt es an Liquidität für Altcoins, was das Wachstum des Sektors hemmt.
Liquidität bleibt dem Kryptomarkt fern
Nicht nur Kleinanleger und institutionelle Investoren tragen zum Liquiditätsengpass bei. Auch Risikokapitalgeber (VCs) investieren deutlich weniger in Krypto-Projekte als in früheren Zyklen. Im vierten Quartal 2024 wurden nur 3 Milliarden Dollar in Krypto-Startups investiert – ein Bruchteil der 12 Milliarden Dollar aus der letzten Hausse.
Laut François zeigen aktuelle Daten, dass selbst etablierte VCs nur wenige Projekte finanzieren, da sie das Risiko scheuen. Dieses Finanzierungsdefizit, kombiniert mit rückläufigen Einzelhandelsinvestitionen und gebundenem institutionellem Kapital, hat dazu geführt, dass dem Markt die Liquidität entzogen wurde.
Was braucht der Kryptomarkt zur Erholung?
Um den Kryptomarkt wiederzubeleben, ist laut François eine neue Altcoin-Saison erforderlich. Ein starker Anstieg der Altcoins könnte mehr Investoren anziehen und eine Kettenreaktion auslösen, die erneut Kapital durch den Markt fließen lässt. Bisher haben nur Memecoins und einige KI-bezogene Projekte davon profitiert, während eine breitere Erholung ausgeblieben ist.
Zudem könnten erfolgreiche neue Token-Launches den Markt durch frisches Kapital ankurbeln. Derzeit schneiden jedoch die meisten neuen Projekte schlecht ab und notieren sogar unter ihrem ursprünglichen Ausgabepreis. Dies steht im Gegensatz zu früheren Zyklen, in denen neue Token oft schnell an Wert gewannen.
Es ist offensichtlich, dass der Kryptomarkt dringend mehr Liquidität benötigt, um stabil zu bleiben. Ob dies durch eine neue Altcoin-Saison oder durch eine Veränderung der Investitionsströme geschieht, bleibt abzuwarten.