Tether (Ticker: USDT), der größte Stablecoin-Emittent, arbeitet aktiv mit US-Gesetzgebern zusammen, um Einfluss auf die bundesstaatliche Stablecoin-Regulierung zu nehmen.
Das Unternehmen ist in Gespräche mit den US-Abgeordneten Bryan Steil und French Hill über den STABLE Act eingebunden, der am 6. Februar eingeführt wurde. Zudem gibt Tether auch zu anderen Gesetzesinitiativen im Bereich Stablecoins Stellung.
Tether-CEO betont Engagement in der Regulierung
CEO Paolo Ardoino unterstrich das Engagement von Tether, zur Schaffung eines klaren regulatorischen Rahmens beizutragen, und erklärte:
Wir werden innerhalb der Vorschriften arbeiten und versuchen, Einfluss auf jede dieser Initiativen zu nehmen, damit unsere Stimme gehört wird.
Der Gesetzentwurf zielt darauf ab, die Kontrolle über Stablecoins zu verschärfen, indem Emittenten verpflichtet werden, ihre Reserven ausschließlich in hochwertigen, liquiden Vermögenswerten wie US-Staatsanleihen und versicherten Einlagen zu halten.
JPMorgan warnt vor möglichen Herausforderungen
Als dominierender Akteur auf dem Stablecoin-Markt verwaltet Tether derzeit über 115 Milliarden US-Dollar in kurzfristigen Staatsanleihen. Dennoch warnen Analysten von JPMorgan, dass strengere Vorschriften Tether dazu zwingen könnten, Teile seiner Bitcoin- und Edelmetallreserven zu liquidieren, um den neuen Anforderungen zu entsprechen.
Darüber hinaus könnte das neue regulatorische Rahmenwerk Tether dazu verpflichten, von vierteljährlichen Berichten durch BDO auf monatliche Audits einer US-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft umzusteigen. Dadurch müssten alle Reserven eins zu eins durch von Regulierungsbehörden genehmigte Vermögenswerte gedeckt sein.
CEO Ardoino wies jedoch die Bedenken von JPMorgan zurück und erklärte, dass die Bank ein falsches Bild sowohl von Tethers finanzieller Struktur als auch von der regulatorischen Landschaft habe.
Er erklärte:
Wir werden nicht einfach aufgeben und Tether verschwinden lassen, nur weil wir uns nicht an die US-Vorschriften anpassen wollen. Doch es gibt noch viele Unsicherheiten darüber, was genau passieren wird, und wir wollen unsere Stimme in diesem Gesetzgebungsprozess einbringen.
Stablecoins stärken die globale Dominanz des US-Dollars
Unterdessen wies Christopher Waller, Gouverneur der Federal Reserve, auf die wachsende Rolle von US-basierten Stablecoins bei der Stärkung der globalen Dominanz des US-Dollars hin.
Laut Waller:
Stablecoins werden die Reichweite des Dollars weltweit ausdehnen und seinen Status als Reservewährung weiter festigen.
Durch die Besicherung ihrer Token mit Staatsanleihen spielen Stablecoin-Emittenten eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Nachfrage nach US-Staatsschulden, was die Position des Dollars als globale Reservewährung stärkt.
Waller befürwortet ein regulatorisches Rahmenwerk, in dem sowohl Banken als auch Nicht-Banken Stablecoins emittieren dürfen. Er warnte jedoch vor den Risiken der Kursbindung („Pegging“) sowie den Auswirkungen eines fragmentierten Stablecoin-Marktes.
Wichtige Entwicklungen auf dem US-Kryptomarkt
Bemerkenswert ist, dass seine Aussagen mit einer weiteren bedeutenden regulatorischen Entwicklung zusammenfallen. Die SEC prüft derzeit mehrere digitale Vermögenswert-ETF-Anträge, darunter ETFs für Ripple, Solana und Dogecoin.
Laut der Krypto-Journalistin Eleanor Terret hat die SEC implizit anerkannt, dass Emittenten ein Produkt beantragen, das XRP als Ware („Commodity“) innerhalb eines Wertpapiermantels („Securities Wrapper“) klassifiziert – ein Ansatz, der ähnlich zu Bitcoin- und Ethereum-ETFs ist.