Ethereum (Ticker: ETH) hat im vergangenen Jahr schlechter abgeschnitten als andere große Krypto-Assets. Während Bitcoin und Solana enorme Gewinne verzeichnen konnten, liegt ETH auf Jahresbasis immer noch 1,10 % im Minus.
Dennoch deuten aktuelle On-Chain-Daten auf eine mögliche Trendwende hin. Zwei wichtige Entwicklungen – sinkende Transaktionsgebühren und eine steigende Akkumulation – könnten auf ein wachsendes Vertrauen der Investoren hindeuten.
Niedrigere Gebühren können Netzwerknutzung und Adoption fördern
Die Transaktionsgebühren im Ethereum-Netzwerk sind diese Woche um mehr als 70 % gesunken. Die gesamten täglichen Gebühreneinnahmen belaufen sich nun auf 7,50 Millionen US-Dollar, während sie vor einigen Wochen noch bei 23 Millionen US-Dollar lagen. Dieser Rückgang ist auf eine kürzliche Erhöhung des Gas-Limits zurückzuführen, wodurch die Blockkapazität gesteigert und die Netzwerkkapazität verbessert wurde.
Historisch gesehen führen niedrigere Gebühren zu einer erhöhten Netzwerkaktivität. Während früherer Gebührensenkungen in den Jahren 2021 und 2023 stieg die Anzahl der täglich aktiven Wallets und Transaktionen erheblich an. Falls sich dieser Trend wiederholt, könnte Ethereum erneut eine Belebung der On-Chain-Aktivität erleben.
Entscheidend ist jedoch, ob dieser Anstieg zu einer nachhaltigen Nachfrage führt oder lediglich eine kurzfristige spekulative Spitze darstellt.
Starker Rückgang der ETH-Exchange-Reserven deutet auf knappes Angebot hin
Die Menge an Ethereum auf Krypto-Börsen ist deutlich gesunken – von 19,70 Millionen ETH Anfang Januar auf 18,80 Millionen ETH innerhalb von nur 10 Tagen. Ein solcher Rückgang deutet darauf hin, dass Investoren ihre ETH in eigene Wallets überführen, wodurch weniger Coins für den direkten Verkauf verfügbar sind.
Historisch gesehen gingen solch starke Rückgänge der Exchange-Reserven oft Preisrallyes voraus. Das letzte Mal, als ETH im vierten Quartal 2023 einen ähnlichen Rückgang verzeichnete, folgte innerhalb von zwei Monaten ein Kursanstieg von 35 %. Falls sich dieser Trend fortsetzt und die Nachfrage nach ETH aufgrund niedrigerer Transaktionsgebühren steigt, könnte Ethereum eine Angebotsverknappung erleben, die den Preis weiter nach oben treiben könnte.
Technische Indikatoren zeigen Mangel an bullischem Momentum
Trotz positiver On-Chain-Trends bleibt Ethereum hinter Bitcoin, das um 89,6 % gestiegen ist, und Solana, das eine Zunahme von 68 % verzeichnete, zurück. Der ETH-Kurs kämpft mit einem starken Widerstand bei 2.800 US-Dollar, trotz zunehmender Akkumulation.
Der Relative Strength Index (RSI) liegt bei 39, was auf eine beinahe überverkaufte Situation hindeutet, jedoch noch kein klares bullisches Momentum signalisiert. Das On-Balance-Volumen bleibt flach, was bedeutet, dass trotz sinkender Exchange-Reserven noch keine starke Kaufdynamik zu erkennen ist.
Damit Ethereum tatsächlich ausbrechen kann, ist ein klarer Durchbruch über den Bereich von 2.800 bis 2.900 US-Dollar erforderlich, unterstützt durch ein steigendes Handelsvolumen. Falls dies nicht gelingt, bleibt ein erneuter Test der 2.500-US-Dollar-Marke möglich, bevor eine nachhaltige Aufwärtsbewegung einsetzen kann.