Das Konzept einer amerikanischen strategischen Kryptoreserve sorgt für erhebliche Diskussionen innerhalb der Kryptowelt. XRP, die digitale Währung von Ripple, spielt dabei eine zentrale Rolle und hat sich zu einem Brennpunkt in der hitzigen Debatte entwickelt. Ripple, das Unternehmen hinter der Entwicklung von XRP, strebt energisch an, dass seine Kryptowährung in diese Reserve aufgenommen wird. Dennoch sind die Meinungen in der Branche stark gespalten, ob XRP wirklich eine geeignete Wahl für eine solche prestigeträchtige Position ist.
Ripple-CEO Brad Garlinghouse betonte kürzlich, dass die Strategie seines Unternehmens gut zu den aktuellen Plänen der US-Regierung passt, die sich auf die Förderung nationaler Unternehmen und Technologien konzentriert. Laut Garlinghouse erhöht Ripples proaktive Haltung die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung letztlich eine Reserve einrichtet, in der neben Bitcoin auch andere Vermögenswerte wie XRP enthalten sind.
Trotzdem bleibt Ripples erheblicher Anteil an XRP, mit einem Wert von über 100 Milliarden Dollar, ein Streitpunkt. Kritiker argumentieren, dass dieser Anteil Ripple einen unfairen Vorteil verschafft und dass die Lobbyarbeit des Unternehmens die Debatte verzerren könnte.
Hat XRP wirklich einen Platz in einer strategischen Reserve?
Zu dieser Frage gibt es stark divergierende Meinungen. Ryan Selkis, Gründer von Messari, hat sich entschieden gegen Ripples Ambitionen ausgesprochen. Aus seiner Sicht verdient ausschließlich Bitcoin einen Platz in einer strategischen Reserve, aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften. Bitcoin zeichnet sich durch seine dezentrale Struktur, den energieintensiven Proof-of-Work-Mechanismus und seine globale Dominanz im Kryptomarkt aus. Selkis kritisierte Ripple scharf und bezeichnete XRP als ungeeignet für diese Rolle. Außerdem warf er dem Unternehmen vor, durch aggressive Lobbyarbeit eine Aufnahme in die Reserve erzwingen zu wollen.
Charles Hoskinson, Gründer von Cardano, beteiligte sich ebenfalls an der Diskussion, jedoch mit einer moderateren Perspektive. Während er betonte, dass der Fokus zunächst vollständig auf Bitcoin liegen sollte, ließ er die Möglichkeit offen, dass andere digitale Vermögenswerte wie XRP in Zukunft eine Rolle spielen könnten. Dennoch spiegelt seine Zurückhaltung eine breitere Skepsis innerhalb der Kryptowelt wider, die über Bitcoin als Grundlage einer strategischen Reserve hinauszugehen.
Eine Entscheidung von nationaler Bedeutung
Die Idee einer strategischen Kryptoreserve entstand aus Diskussionen innerhalb der US-Regierung. Eine spezielle Arbeitsgruppe wurde beauftragt, die Machbarkeit einer solchen Reserve zu prüfen, die dazu beitragen soll, die finanzielle Stabilität und technologische Führungsrolle der USA zu sichern. Während zunächst Bitcoin als der einzige Kandidat galt, wird nun auch erwogen, andere digitale Vermögenswerte wie XRP und Solana in die Reserve aufzunehmen. Diese Vermögenswerte werden häufig als „Made in America“ präsentiert und könnten daher gut zu den nationalen Interessen passen.
Doch diese Pläne stoßen auf heftige Kritik, vor allem aus der Branche selbst. Große Akteure wie Riot Platforms haben öffentlich ihre Bedenken hinsichtlich Ripples Lobbyaktivitäten geäußert. Sie befürchten, dass die Aufnahme anderer Vermögenswerte als Bitcoin die Glaubwürdigkeit und Stabilität der Kryptoreserve untergraben könnte. Ihrer Ansicht nach wäre eine Reserve, die auf Bitcoin basiert, einfacher, transparenter und sicherer.