Die Krypto-Spot- und Derivatebörse Deribit hat das Jahr 2024 mit einem Paukenschlag abgeschlossen. Das Handelsvolumen verdoppelte sich nahezu, von 608 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf über 1,1 Billionen US-Dollar, wie The Block berichtet. Das entspricht einem beeindruckenden Wachstum von 95 % im Jahresvergleich. Obwohl der Handel mit Derivaten weiterhin den größten Anteil ausmacht, sorgte die Börse mit einem beispiellosen Wachstum im Spot-Trading für Aufsehen.
Spot-Trading und Derivate sorgen für enormes Wachstum
Obwohl Deribit bereits als einer der größten Akteure im Handel mit Krypto-Derivaten bekannt ist, waren es im Jahr 2024 die Ergebnisse im Spot-Trading, die besonders hervorstachen. Das Spot-Trading, das erst 2023 eingeführt wurde, wuchs um beeindruckende 810 %. Der Umsatz im Spot-Handel stieg von 837 Millionen US-Dollar im Jahr 2023 auf 7,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024. Deribit hat mit seinem Zero-Fee-Spot-Trading wahrscheinlich entscheidend zu diesem Wachstum beigetragen.
Trotz dieser Erfolge bleibt das Kerngeschäft von Deribit der Handel mit Optionen und Futures. Das Handelsvolumen von Optionen stieg 2024 um 99 %, allein im vierten Quartal wurden Optionen im Wert von 243 Milliarden US-Dollar gehandelt. Die Börse erlebte sogar einen Rekordtag am 12. November, direkt nach den US-Wahlen, mit einem 24-Stunden-Handelsvolumen von 14,8 Milliarden US-Dollar.
Das Open Interest erreichte am 28. November einen Höchststand von 48 Milliarden US-Dollar, was teilweise auf den spektakulären Anstieg von Bitcoin auf 100.000 US-Dollar zurückzuführen ist.
Laut Deribit-CEO Luuk Strijers spielte der Anstieg der Handelsaktivität im vierten Quartal eine entscheidende Rolle für das Rekordjahr. „Institutionelle Investoren waren durch die US-Wahlen und den Bitcoin-Bullenmarkt auf 100.000 US-Dollar optimistisch gestimmt“, erklärte Strijers in einer Stellungnahme.
Neuer Standort in Dubai und Fokus auf Regulierung
Deribit begann seine Reise in den Niederlanden, verlagerte jedoch bereits 2020 seinen Sitz nach Dubai. Im Jahr 2024 wurde der Schritt in die Vereinigten Arabischen Emirate endgültig, als das Unternehmen eine Lizenz von der Virtual Assets Regulatory Authority (VARA) erhielt. Diese Genehmigung ermöglichte es Deribit, vollständig reguliert zu operieren und internationale Vorschriften besser einzuhalten. Dubai bietet zudem ein günstiges Umfeld für das Wachstum von Krypto-Unternehmen.
Neben der neuen Lizenz implementierte Deribit die „Travel Rule“ der FATF und führte strengere KYC- und Compliance-Maßnahmen ein, um Geldwäsche zu verhindern. Das Unternehmen stellte außerdem innovative Verwahrungslösungen vor, darunter ein hybrides Modell in Zusammenarbeit mit großen Akteuren wie Fidelity, Zodia und Copper.
Nachdem Dubai als neuer Hauptsitz etabliert wurde, strebt Deribit nun Lizenzen in Frankreich und Brasilien an. Das Ziel: eine noch größere internationale Präsenz und der Zugang zu neuen Märkten.