Ross Ulbricht, Gründer des berüchtigten Dark-Web-Marktplatzes Silk Road, ist nach fast 11 Jahren Haft ein freier Mann. Präsident Donald Trump hat ihm eine vollständige Begnadigung erteilt und damit eines seiner Wahlkampfversprechen eingelöst. Zum ersten Mal seit seiner Verhaftung im Jahr 2013 trat Ulbricht öffentlich lächelnd auf, gekleidet in grauer Jogginghose.
Die dunklen Tage von Silk Road
Silk Road war zwischen 2011 und 2013 im Dark Web aktiv. Die Plattform ermöglichte anonymen Handel mit Drogen, gefälschten Dokumenten und Hacking-Diensten, wobei alle Zahlungen in Bitcoin abgewickelt wurden. In dieser kurzen Zeit wurden schätzungsweise über 200 Millionen Dollar umgesetzt.
Ulbricht, bekannt unter seinem Pseudonym „Dread Pirate Roberts“, gründete die Seite mit einer Philosophie von Freiheit und Privatsphäre, zog jedoch schnell die Aufmerksamkeit des FBI auf sich. 2013 wurde er in einer spektakulären Operation in einer Bibliothek in San Francisco verhaftet, während er auf der Administrationsseite von Silk Road eingeloggt war. Seine Strafe? Zwei lebenslange Haftstrafen plus 40 Jahre – ohne Möglichkeit auf Bewährung.
Trump erfüllt sein Versprechen
Am Dienstag rief Trump persönlich bei Ulbrichts Mutter an, um ihr die Nachricht zu überbringen. „Es war mir eine Ehre, diese vollständige und bedingungslose Begnadigung zu unterzeichnen,“ schrieb Trump später auf seiner eigenen Social-Media-Plattform. Er bezeichnete die Strafe als „lächerlich hart“ und warf den Staatsanwälten vor, politische Agenden verfolgt zu haben.
Trumps Entscheidung wurde maßgeblich durch Unterstützung aus der libertären Bewegung beeinflusst, die sich seit Jahren für Ulbrichts Freilassung einsetzt. Auf Social Media hagelte es Jubelrufe, unter anderem vom @Free_Ross-Account, der die Begnadigung als „Akt der Gerechtigkeit“ feierte.
Reaktionen aus der Krypto-Welt
Nicht nur Ulbrichts Familie feiert die Begnadigung, auch prominente Persönlichkeiten aus der Krypto-Community äußerten sich positiv. Changpeng Zhao (CZ), der ehemalige CEO von Binance, teilte einen enthusiastischen Tweet mit klatschenden Emojis und Glückwünschen. Einige spekulierten sogar, ob CZ selbst in seiner eigenen juristischen Auseinandersetzung auf ähnliche Gnade hoffen könnte.
Die Frage bleibt jedoch, ob Ross Ulbricht noch über Bitcoin aus der Zeit von Silk Road verfügt. Obwohl die Regierung zuvor beschlagnahmte Vermögenswerte versteigert hat, ist unklar, ob Ulbricht noch private Wallets besitzt. Fest steht jedoch, dass er nun eine Zukunft hat – und möglicherweise erneut eine Rolle in der Welt von Privatsphäre und Kryptowährungen spielen könnte.