Michael Saylor, Mitbegründer von MicroStrategy, hat sein Unternehmen als bedeutenden Akteur auf dem Bitcoin-Markt positioniert, indem er enorme Mengen der digitalen Währung erworben hat. Seine Strategie wird von einigen als visionär angesehen, während andere sie als waghalsige Wette betrachten.
Kritiker verweisen auf die Risiken der starken Abhängigkeit von Bitcoin, einem volatilen Vermögenswert. Sollte der Bitcoin-Kurs stark fallen, könnte die finanzielle Stabilität von MicroStrategy gefährdet sein. Dies könnte es erschweren, Schulden zu tilgen oder neue Mittel zu beschaffen, was das Unternehmen finanziell schwächen könnte.
Michael Saylor hat ein unerschütterliches Vertrauen in Bitcoin
Trotzdem bleibt Saylor entschlossen und erklärt, er habe „keinen Grund, den Gewinner zu verkaufen“. Er glaubt an den langfristigen Wert von Bitcoin und betrachtet ihn als einen wesentlichen Bestandteil der Zukunft von MicroStrategy. Das Unternehmen besitzt derzeit 447.470 BTC, was es zum größten Unternehmens-Bitcoin-Besitzer der Welt macht. Diese beträchtlichen Bestände verstärken sowohl die Bitcoin-Exposition als auch den Einfluss des Unternehmens in der Kryptowährungsbranche.
MicroStrategy ist ursprünglich ein Softwareunternehmen, fungiert jedoch inzwischen durch den umfangreichen Bitcoin-Erwerb als eine Art Bitcoin-Speicherfirma. Die Käufe begannen im August 2020 mit einer Investition von 250 Millionen USD in Bitcoin, gefolgt von mehreren Emissionen von wandelbaren Anleihen. Diese Anleihen verschafften dem Unternehmen Zugang zu Millionen von Dollar, die für den Ausbau der Bitcoin-Bestände verwendet wurden. Im Juni 2021 gab MicroStrategy 500 Millionen USD durch Senior Secured Notes aus, eine höher verzinste Anleihe, die durch Unternehmenswerte besichert ist.
Risikoreiche Strategie von MicroStrategy
Der jüngste Schritt wurde im Dezember 2024 angekündigt, als MicroStrategy vorschlug, die Anzahl der ausstehenden Aktien zu erhöhen, um mehr Kapital zu beschaffen. Dies ist Teil einer umfassenderen Strategie, bei der das Unternehmen in den kommenden Jahren 42 Milliarden USD aufbringen will – teilweise durch Aktienverkäufe und teilweise durch festverzinsliche Instrumente –, um mehr Bitcoin zu erwerben und neue Initiativen zu verfolgen.
Kritiker wie David Krause, emeritierter Finanzprofessor, betrachten die Strategie als risikoreich. Er warnt davor, dass ein Rückgang des Bitcoin-Kurses die finanzielle Gesundheit des Unternehmens gefährden könnte. Laut Krause sollten Unternehmen sich auf traditionellere, risikoarme Vermögenswerte wie Geldmarktinstrumente konzentrieren.
Vergleich mit einem Schneeballsystem
Einige Analysten betrachten die Strategie sogar als ein Schneeballsystem, da MicroStrategy neue Schulden und Aktien ausgibt, um mehr Bitcoin zu kaufen. Dieser Zyklus würde jedoch nur funktionieren, wenn der Bitcoin-Wert weiter steigt. Sollte der Kurs fallen, könnte die gesamte Strategie gefährdet sein.
Trotzdem verteidigt Michael Saylor seinen Ansatz. Er vergleicht ihn mit Immobilienentwicklern in Manhattan, die mehr Schulden aufnehmen, wenn die Immobilienpreise steigen, um weiter zu investieren. Gracy Chen, CEO von Bitget, betont, dass die Strategie von MicroStrategy auf der Marktwertbewertung von Bitcoin basiert und nicht von neuem Kapital von Investoren abhängt, wie es bei einem Schneeballsystem der Fall wäre. Die Strategie hat sich bisher ausgezahlt: Die Aktien von MicroStrategy sind seit dem ersten Bitcoin-Kauf im August 2020 um 2.200 % gestiegen.