In den vergangenen 24 Stunden wurden Positionen im Wert von mehr als 1 Milliarde Dollar auf dem Kryptomarkt liquidiert. Dies überraschte viele Anleger, die nicht auf die jüngste Volatilität vorbereitet waren, nachdem der Kryptomarkt zuvor einen bemerkenswert starken Monat verzeichnet hatte.
Ein Analyst sagte jedoch voraus, dass diese plötzliche Abwärtsbewegung nur von kurzer Dauer sein könnte. Swyftx-Chefanalyst Pav Hundal erklärte:
„Der Markt hat sich im letzten Monat an eine positive Entwicklung gewöhnt, was dazu führt, dass schlechte Nachrichten härter einschlagen. Es scheint, dass wir es jetzt mit Panikverkäufen zu tun haben.“
Kurzfristige Angst auf dem Kryptomarkt
Hundal beschrieb die Situation als „kurzfristige Angst“ und fügte hinzu:
„Das ist nicht der festliche Start in die Weihnachtszeit, den sich viele erhofft hatten, aber es scheint eine vorübergehende Reaktion zu sein.“
Am 19. Dezember wurden laut Daten von CoinGlass innerhalb von 24 Stunden etwa 1,02 Milliarden Dollar liquidiert, davon rund 856,7 Millionen Dollar in Long-Positionen. Bitcoin verlor im selben Zeitraum 3,36 % seines Wertes und fiel unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 $. Bei der letzten Aktualisierung wurde Bitcoin für 98.033 $ gehandelt.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Rückgang von Bitcoin unter die 100.000 $-Marke zu großen Liquidationen führt. Am 5. Dezember löste ein plötzlicher Preisrückgang von 5,47 % Liquidationen im Wert von 300 Millionen Dollar aus. Und am 10. Dezember wurden bei einem starken Marktrückgang innerhalb von nur 24 Stunden Positionen im Wert von über 1,7 Milliarden Dollar liquidiert. CoinGlass berichtete, dass dies die größte Long-Liquidation in diesem Zyklus war.
Fred Krueger, ein prominenter Bitcoin-Investor, reagierte auf die jüngsten Ereignisse mit einem Beitrag auf X und hob hervor, dass der Einsatz von Hebeln den Bitcoin-Handel anfällig macht.
Vorsichtiger Optimismus
Trotz der jüngsten Volatilität bleibt Hundal optimistisch. Er glaubt, dass die sogenannte „Santa Rally“, die viele Analysten erwarten, weiterhin möglich ist. Jamie Coutts, Chef-Kryptoanalyst bei Real Vision, schloss sich dieser Einschätzung an. In einem Beitrag vom 20. Dezember deutete er an, dass die aktuellen Marktbedingungen Chancen für strategische Käufe bieten könnten.
Auch Caleb Franzen, ein weiterer Kryptoanalyst, beschrieb die Situation als normales Verhalten in einem Bullenmarkt. Laut Franzen sind Preisrückgänge wie dieser typisch für Wachstumsphasen und kein Grund zur Panik. Er betonte , dass Bitcoin während des letzten 16-monatigen Aufwärtstrends neun Korrekturen erlebte, die alle von neuen Höchstständen gefolgt wurden. Er ermutigte Investoren, ruhig zu bleiben, und fügte humorvoll hinzu: „Schnall dich an, Butterblume.“
Der Trump-Faktor
Ein weiterer Faktor, der den Markt beeinflusst, ist die Erwartungshaltung rund um die kommende Regierung von Donald Trump. Am 20. Januar 2025 wird er als Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Krypto-Investoren sind gespannt auf seine Pläne, einschließlich der Möglichkeit einer strategischen Bitcoin-Reserve für die USA.
Hundal wies darauf hin, dass solche politischen Veränderungen zu Volatilität führen könnten:
„Ein Teil des Marktes wird auf der falschen Seite dieser Prognosen stehen. Ich erwarte Preisschwankungen, sobald die politische Ausrichtung klarer wird.“