MicroStrategy steht kurz vor einem bedeutenden Meilenstein. Ab dem 23. Dezember wird erwartet, dass das Unternehmen in den angesehenen Nasdaq 100 Index aufgenommen wird.
Laut Bloomberg-ETF-Analysten Eric Balchunas und James Seyffart wird MicroStrategy ein Gewicht von etwa 0,46 % innerhalb des Index haben, was das Unternehmen zur 40. größten Position innerhalb der 550 Milliarden USD an ETFs macht, die mit dem Nasdaq arbeiten.
Dies markiert einen entscheidenden Schritt für ein Unternehmen, das in kurzer Zeit eine radikale Kursänderung vorgenommen und sich vollständig auf Bitcoin konzentriert hat.
Gleichzeitig richtet MicroStrategy seinen Blick in die Zukunft. Das Unternehmen hofft, bis 2025 Zugang zum S&P 500 Index zu erhalten, obwohl dies weitgehend von Anpassungen der Bilanzierungsregeln für die Bewertung von Bitcoin abhängt. Unterdessen hält das Unternehmen an einer riskanten, aber innovativen Finanzstrategie fest.
Eine strategische Wende
Die Transformation von MicroStrategy begann im August 2020. Was einst ein Anbieter von Unternehmenssoftware war, ist heute ein Unternehmen, das durch massive Bitcoin-Käufe geprägt ist. Die jüngste Entscheidung des Unternehmens, eine Nullkupon-Wandelanleihe im Wert von 3 Milliarden USD auszugeben, ist ein perfektes Beispiel dafür.
Wie funktioniert diese Strategie? MicroStrategy leiht Geld zu Nullzinsen, kauft damit Bitcoin und hofft, dass sowohl der Wert der Kryptowährung als auch der Aktienkurs stark steigen, bevor die Anleihen in fünf Jahren fällig werden. Doch es gibt einen Haken: Die Strategie ist nur erfolgreich, wenn Bitcoin einen Kurs von mindestens 100.000 USD halten kann.
Darüber hinaus basiert ein großer Teil dieser Strategie auf der hohen Volatilität der eigenen Aktie. Die Schwankungen im Aktienkurs machen die Kreditbedingungen günstig und schaffen finanziellen Spielraum für weitere Bitcoin-Käufe.
Diese Herangehensweise hat auch andere inspiriert, wie etwa Marathon Digital Holdings, das kürzlich eine ähnliche Anleihe ausgab, um seine Aktivitäten zu finanzieren.
Volatilität als Trumpf
Was MicroStrategy einzigartig macht, ist die Fähigkeit, von den täglichen Kursschwankungen seiner Aktien zu profitieren. Mit einer historischen Volatilität von 106 % generiert die Aktie einen stetigen Strom an Aufmerksamkeit und Aktivität. Dies hat den Wert der eingebauten Optionen auf ihre Wandelanleihen erheblich erhöht.
Michael Saylor, Mitbegründer von MicroStrategy, spielt dabei eine Schlüsselrolle. Durch häufige Medienauftritte und seine entschlossene Unterstützung für Bitcoin treibt er die Volatilität der Aktie weiter an. Investoren nutzen dies geschickt aus, indem sie sogenannte Gamma-Trades anwenden.
Dieser dynamische Handelsansatz ermöglicht es ihnen, von den Kursbewegungen zu profitieren, unabhängig davon, ob die Aktie steigt oder fällt.
Ausblick auf den S&P 500
Während das Unternehmen mit dem Nasdaq 100 einen großen Schritt macht, hat MicroStrategy auch den S&P 500 im Visier.
Der Schlüssel hierzu liegt in Anpassungen der Bilanzierungsregeln rund um Bitcoin, damit dessen Wert korrekt in der Unternehmensbilanz dargestellt wird. Dies könnte entscheidend für MicroStrategy sein, um die Rentabilität zu zeigen, die für die Aufnahme in den S&P erforderlich ist.