Ethereum hat in letzter Zeit etwas an Momentum verloren, doch laut Gautam Chhugani, Senior Analyst bei AB Bernstein, ist das kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil, er sieht darin eine Chance.
In einem aktuellen Bericht nennt Chhugani vier Gründe, warum das Risikoprofil von Ethereum für Investoren attraktiv ist. Dabei spielen Angebot und Nachfrage, institutionelle Adoption, Staking-Belohnungen und das Wachstum der Blockchain-Aktivitäten eine zentrale Rolle.
Stabiles Angebot und starke Nachfrage
Seit Ethereum auf ein Proof-of-Stake-Mechanismus umgestellt und ein ETH-Verbrennungsmodell eingeführt hat, ist das Gesamtangebot von ETH stabil bei etwa 120 Millionen geblieben. Gleichzeitig erhalten Staker eine durchschnittliche Rendite von 3 % in ETH, auch dank der Transaktionsgebühren im Netzwerk.
Doch damit nicht genug: Etwa 28 % des ETH-Angebots sind in Staking-Verträgen gebunden, weitere 10 % sind in Kredit- und Einzahlungsverträgen oder Layer-2-Blockchains eingebunden. Dies bedeutet, dass ein großer Teil des ETH-Angebots nicht im Umlauf ist, was ein günstiges Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage schafft. Darüber hinaus wurde 60 % der ETH im letzten Jahr nicht bewegt – ein klares Zeichen des Vertrauens unter Investoren.
ETFs: Langsam, aber sicher eine Erfolgsgeschichte
Die Einführung von Ethereum-ETFs verlief zunächst schleppend, gewinnt jedoch jetzt an Dynamik. Derzeit sind 11 Milliarden US-Dollar in ETH-ETFs investiert, mit einem Nettozufluss von 574 Millionen US-Dollar in der letzten Woche.
Insbesondere BlackRocks ETHA-Produkt entwickelt sich stark und verzeichnete einen Zufluss von 250 Millionen US-Dollar, womit es Konkurrenten wie Grayscale überholt.
Abgesehen von den Abflüssen aus älteren Grayscale-Produkten stieg die Menge des verwalteten ETH-Vermögens allein im November um 36 %. Dieses wachsende Interesse an Ethereum-ETFs stärkt die Nachfrage nach Ethereum und bietet eine solide Basis für zukünftige Wertsteigerungen.
Attraktive Renditen in Aussicht?
Zwar profitieren Halter von Ethereum-ETFs derzeit aufgrund regulatorischer Einschränkungen nicht von Staking-Belohnungen, doch dies könnte sich unter einer pro-krypto-freundlichen SEC ändern. Chhugani prognostiziert, dass mit einer möglichen Genehmigung die Staking-Belohnungen von 3 % (und potenziell 4-5 % bei höherer Netzwerkaktivität) für ETF-Investoren zugänglich werden.
Für institutionelle Anleger in einem Umfeld sinkender Zinssätze ist dies eine attraktive Perspektive. Darüber hinaus könnten Vermögensverwalter zusätzliche Einnahmen erzielen, indem sie diese Belohnungen anbieten, was die Akzeptanz von ETH-ETFs weiter fördern könnte.
Ethereum bleibt führend bei Blockchain-Aktivitäten
Trotz der Konkurrenz durch andere Blockchains wie Solana bleibt Ethereum die unangefochtene Nummer eins bei institutionellen Anwendungen wie Stablecoins und der Tokenisierung von Vermögenswerten. Das Netzwerk hält 63 % des gesamten Werts, der in Blockchains gespeichert ist.
Auch Layer-2-Lösungen wie die Base-Blockchain von Coinbase basieren größtenteils auf Ethereum und verwenden ETH für Transaktionsgebühren. Täglich finden über 15 Millionen Transaktionen auf diesen Layer-2-Netzwerken statt, verglichen mit 1 Million auf der Basis-Layer von Ethereum. Dank dieser Skalierbarkeit und der Rolle von Ethereum als Sicherheitsgrundlage wächst das Ökosystem weiter.
Die starken fundamentalen Eigenschaften von Ethereum, kombiniert mit wachsendem institutionellen Vertrauen, machen es zu einer vielversprechenden Investition. Laut Chhugani schaffen das günstige Verhältnis von Angebot und Nachfrage, die wachsenden ETF-Zuflüsse, potenzielle Staking-Belohnungen und robuste Blockchain-Aktivitäten eine attraktive Position für Ethereum auf dem Kryptomarkt.