FTX, einst eine führende Kryptobörse, die 2022 Insolvenz anmeldete, unternimmt nun Schritte, um Gläubiger und ehemalige Kunden zu entschädigen. Nach zwei Jahren komplexer Gerichtsverfahren und Insolvenzabwicklungen hat die Börse einen Zeitplan für Rückzahlungen vorgestellt. Die ersten Zahlungen sind für März 2025 geplant.
Rückzahlungen beginnen 2025
Die Insolvenzverwaltung von FTX hat angekündigt, dass die Pläne für Rückzahlungen spätestens bis Januar 2025 abgeschlossen sein sollen. Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess ist die Ernennung spezieller Mitarbeiter im Dezember 2024. Diese Mitarbeiter werden für die Verwaltung eines speziellen Kundenportals sowie für die Überwachung des Auszahlungsprozesses verantwortlich sein. John Ray, der Interims-CEO, der mit der Abwicklung der Insolvenz beauftragt wurde, beruhigte die Gläubiger:
„Wir setzen alles daran, Gläubiger und Kunden so schnell wie möglich zu entschädigen.“
FTX hat Schulden in Höhe von über 8 Milliarden USD
Obwohl Fortschritte gemacht werden, ist der Prozess nicht ohne Herausforderungen. Schätzungen zufolge schuldet FTX seinen Kunden rund 8 Milliarden USD. Konflikte zwischen Gläubigern über die Verteilung der Mittel haben die Abwicklung verzögert. Diese Verzögerungen sollen nun aufgeholt worden sein, sodass die Rückzahlungen beginnen können.
Einige Gläubiger haben jedoch Kritik an der gewählten Vorgehensweise geäußert. Der Rückzahlungsplan basiert auf den Werten der Vermögenswerte zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung. Dies führt dazu, dass Kunden eine geringere Entschädigung erhalten, da beispielsweise der Bitcoin-Wert seitdem erheblich gestiegen ist. Einige Gläubiger fordern, dass die aktuellen Marktpreise der verlorenen Vermögenswerte bei den Rückzahlungen berücksichtigt werden.
Aktive rechtliche Schritte
Zusätzlich zu den geplanten Rückzahlungen ist FTX in mehrere rechtliche Auseinandersetzungen verwickelt, um Vermögenswerte zurückzugewinnen. So hat die Insolvenzverwaltung im Oktober eine Klage gegen KuCoin eingereicht, um eingefrorene Vermögenswerte im Wert von 50 Millionen USD zurückzufordern. Auch Binance wurde verklagt.
Im November folgte eine Forderung in Höhe von 11 Millionen USD gegen Crypto.com. Zudem wurde eine Klage über 100 Millionen USD gegen SkyBridge Capital, das Unternehmen von Anthony Scaramucci, eingereicht. Diese Klage bezieht sich auf umstrittene Sponsoring- und Investitionsdeals, die vor der Insolvenz abgeschlossen wurden. Diese rechtlichen Schritte sollen zusätzliche Mittel für die Auszahlungen an Gläubiger und Kunden sichern. Gleichzeitig zeigen sie, wie kompliziert es ist, das finanzielle Chaos von FTX zu bereinigen.
Nachwirkungen des Missmanagements von FTX
Die Insolvenz von FTX bleibt ein schmerzliches Beispiel für die Risiken der Kryptomärkte. Der Gründer Sam Bankman-Fried wurde wegen Betrugs verurteilt und zu fast 25 Jahren Haft verurteilt. Währenddessen arbeitet die Insolvenzverwaltung weiter am finanziellen Wiederaufbau, doch Kunden und Gläubiger warten weiterhin auf eine endgültige Lösung. Der Prozess zur Entschädigung der Verluste hat begonnen, doch der Weg zur Wiederherstellung bleibt lang und voller Unsicherheiten.
Obwohl die Pläne für Rückzahlungen Hoffnung machen, verdeutlicht die Situation von FTX, wie anfällig der Kryptosektor für Missmanagement und Betrug ist. Während die rechtlichen und finanziellen Probleme langsam gelöst werden, müssen Gläubiger und ehemalige Kunden darauf vorbereitet sein, dass es noch lange dauern könnte, bis sie möglicherweise entschädigt werden.