In den letzten Monaten haben wir mehrfach über große Verkäufe von Regierungen berichtet. Sowohl die US-amerikanische als auch die deutsche Regierung haben erhebliche Mengen an BTC verkauft. Diese Bitcoins wurden aufgrund von Fällen wie Betrug beschlagnahmt, was beiden Regierungen beträchtliche Einnahmen eingebracht hat. Die BTC wurden beschlagnahmt, anschließend verkauft, und der Erlös floss in die Staatskasse. Nun stellt sich jedoch heraus, dass das Timing der deutschen Regierung äußerst unglücklich war.
Verkauft bei 55.000 Dollar
Zu Beginn dieses Jahres entschied sich die deutsche Regierung, eine erhebliche Menge Bitcoin zu verkaufen. Diese Bitcoins wurden zu einem Kurs von 55.000 Dollar veräußert. Natürlich eine enorme Summe, doch seither ist der Bitcoin-Kurs um beeindruckende 85 % gestiegen. Dies wird deutlich – und für die deutsche Regierung schmerzhaft – in der folgenden Grafik sichtbar.
Was sagt uns das genau? Es zeigt, dass das Timing der deutschen Regierung unglücklich war. Im Nachhinein ist es natürlich leicht, solche Entscheidungen zu kritisieren, doch dieses Timing hat die deutsche Regierung tatsächlich enorm viel Geld gekostet. Das X-Konto Bitcoin Archive hat berechnet, dass es sich dabei um eine entgangene Gewinnmöglichkeit von 2,35 Milliarden Dollar handelt. Geld, das Deutschland gut hätte nutzen können – zum Beispiel zur Unterstützung der angeschlagenen Automobilbranche im Land.
Was hätte Deutschland besser machen können?
Wir sind uns bewusst, dass dieser Artikel nicht ganz fair ist. Die deutsche Regierung hätte kaum vorhersehen können, dass der Bitcoin-Preis einen solchen Anstieg erleben würde. Hätte beispielsweise Kamala Harris die US-Präsidentschaftswahlen gewonnen, wäre der Bitcoin-Preis möglicherweise erheblich gesunken. In diesem Fall hätte sich der Verkaufszeitpunkt der deutschen Regierung im Nachhinein sogar als richtig erwiesen.
Aktuell bleibt jedoch die Tatsache, dass das Timing unglücklich war. Hätten die deutschen Behörden die „HODL“-Strategie verfolgt, hätten sie die beträchtliche Menge an Bitcoins zu einem deutlich höheren Preis verkaufen können. Besonders in der letzten Nacht ist der Bitcoin-Kurs stark gestiegen und hat die Marke von 97.000 Dollar überschritten. Nun gilt es für Bitcoin, möglichst schnell die 100.000-Dollar-Marke zu erreichen und diese als Unterstützungsniveau zu etablieren.
Rückblickend hätten die deutschen Behörden die Bitcoins besser behalten sollen. Für die Regierung hätte dies kein Risiko dargestellt, da das sichere Aufbewahren von Bitcoin mit heutiger Technologie einfach und zuverlässig ist. Gleichzeitig bestand jedoch das Risiko, dass der Bitcoin-Kurs ab Juli weiter gefallen wäre. Aus dieser Perspektive war der damalige Verkauf der deutschen Regierung durchaus nachvollziehbar.
Insgesamt zeigt dieses Beispiel eines ganz deutlich: Das Timing des Marktes ist extrem schwierig. Oder besser gesagt: Das Timing des Marktes ist nahezu unmöglich. Viele erfolgreiche Krypto-Investoren betonen, dass die Zeit im Markt wichtiger ist als der Versuch, den Markt zu timen. Das bedeutet: Es ist besser, langfristig im Markt zu bleiben, als ständig den perfekten Moment für Käufe oder Verkäufe zu suchen.