Die US-Präsidentschaftswahlen halten die Finanzwelt in Atem. Madelon Vos untersucht, wie das Ergebnis sowohl kurzfristig als auch langfristig die Finanzmärkte beeinflussen könnte – von den Zinssätzen der Federal Reserve bis hin zu den Entwicklungen bei Gold und Silber.
Auch Warren Buffett reagiert auf die Volatilität, indem er seine Cashreserven aufstockt und strategische Entscheidungen innerhalb seines Portfolios trifft. Welche Schwankungen sind zu erwarten, und wie können sich Anleger am besten darauf vorbereiten?
Cash-Positionen und Vorsicht bei Anlegern
Buffetts Strategie mit einer Rekord-Cashposition von 325 Milliarden Dollar zeigt, dass selbst ein erfahrener Investor in diesen unsicheren Zeiten abwartend ist. Trotz des robusten Wirtschaftswachstums in den USA und relativ stabiler Arbeitslosenzahlen bleibt die Zukunft des amerikanischen Aktienmarktes unvorhersehbar.
In Europa gestaltet sich die Lage schwieriger, mit geringem Wachstum und großen Industriekonzernen wie Volkswagen, die ihre Produktion zurückfahren. Dies hat weitreichende Folgen für die europäische Wirtschaft und unterstreicht die Herausforderungen, denen der Kontinent im Vergleich zur US-Wirtschaft gegenübersteht.
Die politische Zyklus-Theorie und Wahljahr-Volatilität
Vos diskutiert die Presidential Cycle Theory, wonach Wahljahre tendenziell mit erhöhter Volatilität einhergehen. Die Unsicherheit, die Wahlen mit sich bringen, führt oft zu einer steigenden Nachfrage nach „sicheren Hafen“-Investments wie Gold, das in diesem Jahr bereits um 40 % gestiegen ist.
Historisch gesehen zeigt sich die Börse in einem Wahljahr wechselhaft, aber oft vorteilhaft, auch wenn die Performance je nach Präsidentschaftszyklus variiert. Analysten betonen jedoch, dass die tatsächliche Auswirkung eines Wahlergebnisses eher durch die durchgeführte Politik bestimmt wird, nicht durch die Partei. So kann ein republikanisch kontrollierter Kongress für den Aktienmarkt förderlich sein, aber die tatsächliche Wirkung hängt entscheidend davon ab, inwieweit die Politik vom Kongress umgesetzt wird.
Anlagestrategien in einem Wahljahr
Für Anleger hat jeder Präsidentschaftskandidat spezifische Auswirkungen. Ein Sieg von Donald Trump könnte positive Effekte auf den US-Aktienmarkt haben, insbesondere durch seine Pläne für Unternehmenssteuersenkungen, die es Firmen ermöglichen würden, mehr zu investieren.
Gleichzeitig könnte seine protektionistische Politik zu Inflation in den USA führen, was wiederum einen Dominoeffekt auf die europäischen Märkte haben könnte, insbesondere für Exporteure. Harris hingegen plant Unternehmenssteuererhöhungen, was weniger positiv für den Aktienmarkt wäre, aber möglicherweise zu geringerer Inflation führen könnte. Dies könnte europäische Anleger entlasten, indem Wechselkursrisiken und Handelsbarrieren reduziert würden.