Die insolvente Kryptobörse FTX hat einen bedeutenden Schritt in ihren Bemühungen gemacht, Investoren zu entschädigen. Ein US-Insolvenzgericht hat den Sanierungsplan von FTX genehmigt, der darauf abzielt, die Gläubiger zu entschädigen. Die Börse, die vor zwei Jahren in die Insolvenz ging, hat seither daran gearbeitet, Vermögenswerte zurückzugewinnen, und verfügt nun über 16,5 Milliarden Dollar, um die Gläubiger auszuzahlen.
Wie der Rückzahlungsplan aussieht
Der Sanierungsplan von FTX zielt hauptsächlich darauf ab, kleinere Kunden zu entschädigen, wobei diejenigen mit einem Guthaben von 50.000 Dollar oder weniger Priorität genießen. Dies bedeutet, dass voraussichtlich etwa 98 % der Kunden mit einer Rückzahlung rechnen können. Die Verhandlungen fanden zwischen FTX, den Gläubigern, Kunden und Aufsichtsbehörden statt und stellten sicher, dass ein Großteil der Forderungen beglichen wird, bevor andere Verpflichtungen wie Steuern und Strafen erfüllt werden.
Ein bemerkenswerter Aspekt des Plans ist, dass private Gläubiger möglicherweise bis zu 119 % ihrer Forderungssummen erhalten können. Dies ist deutlich mehr, als viele erwartet hatten, insbesondere angesichts des jüngsten Anstiegs der Bitcoin-Preise. Der Wert von Bitcoin ist von etwa 16.000 Dollar während des FTX-Crashs auf über 62.000 Dollar zum jetzigen Zeitpunkt gestiegen. Trotz dieser positiven Entwicklungen sind einige Kunden jedoch enttäuscht, da sie nicht den aktuellen Marktwert ihrer Vermögenswerte vollständig zurückerhalten, was für einige immer noch einen Verlust bedeutet.
Die Nachwirkungen der FTX-Insolvenz
Der Zusammenbruch von FTX verlief chaotisch. Der Gründer des Unternehmens, Sam Bankman-Fried, wurde zu einer 25-jährigen Haftstrafe wegen Betrugs verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, Kundengelder missbraucht zu haben, um seinen Hedgefonds, Alameda Research, zu retten, was schwerwiegende Probleme innerhalb von FTX aufdeckte. Im Zuge dieser Enthüllungen arbeitet FTX nun mit dem US-Justizministerium zusammen, um 1 Milliarde Dollar zurückzuerhalten, die während des Verfahrens gegen Bankman-Fried beschlagnahmt wurden. Dieses Geld könnte verwendet werden, um die FTX-Aktionäre zu entschädigen.
Trotz der turbulenten Phase hat der neue CEO von FTX, John Ray, betont, dass Fortschritte erzielt wurden. FTX ist es gelungen, zwischen 14,7 Milliarden und 16,5 Milliarden Dollar an Vermögenswerten wiederzuerlangen, die nun bereitstehen, um unter den Gläubigern verteilt zu werden.
Was bedeutet das für die Gläubiger von FTX?
Mit der Genehmigung des Sanierungsplans können die ersten Auszahlungen an Kunden innerhalb von 60 Tagen nach dem offiziellen Start des Plans erfolgen. Dieses Datum muss noch festgelegt werden. Viele ehemalige Nutzer von FTX warten mittlerweile fast zwei Jahre auf die Rückzahlung ihrer Gelder. Obwohl dies wie ein großer Erfolg erscheint, bleiben bei vielen weiterhin Bedenken bestehen. Die Insolvenz von FTX hat nämlich nicht nur finanzielle Unsicherheit verursacht, sondern auch eine bleibende emotionale Belastung für die Betroffenen hinterlassen.
Der Zusammenbruch der Kryptobörse hat deutlich gemacht, dass Investitionen in Kryptowährungen erhebliche Risiken bergen. Auch wenn es jetzt Aussicht auf finanzielle Entschädigung gibt, wird das Trauma des Falls von FTX bei vielen Investoren noch lange nachwirken.