Ab dem 15. November 2024 müssen Unternehmen und Privatpersonen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) keine Mehrwertsteuer mehr auf das Überweisen und Umtauschen von Kryptowährungen zahlen. Dies ist Teil einer Reihe von Änderungen in den Mehrwertsteuervorschriften, die von den VAE eingeführt wurden, um den Handel mit digitalen Währungen attraktiver zu machen.
Diese Änderung bedeutet, dass Krypto-Transaktionen von der Steuer befreit sind, und Unternehmen werden ermutigt, ihre Steuererklärungen entsprechend anzupassen.
Vereinfachte Regeln für Exporteure und weniger Mehrwertsteuer-Druck
Neben den Änderungen für Krypto-Transaktionen haben die VAE auch die Mehrwertsteuerregeln für den Export von Waren gelockert. Unternehmen, die exportieren, haben nun weniger administrativen Aufwand, um den Anspruch auf den 0%-Mehrwertsteuersatz geltend zu machen. Während zuvor mehrere Dokumente erforderlich waren, reicht es jetzt aus, einen Nachweis wie eine Zollanmeldung oder ein Versandzertifikat vorzulegen. Diese Anpassung erleichtert es Unternehmen, von der Nullsteuersatzregelung beim Export zu profitieren, was den internationalen Handel fördert.
Die Lockerung gilt jedoch nicht für alle Dienstleistungen. Laut den neuen Regeln werden bestimmte Dienstleistungen, je nachdem, wo sie erbracht werden, weiterhin der Mehrwertsteuer unterliegen. So werden Dienstleistungen wie Immobilien und Telekommunikation nach wie vor besteuert, wenn sie innerhalb der VAE erbracht oder genutzt werden. Daher müssen Unternehmen sorgfältig prüfen, wo ihre Dienstleistungen tatsächlich erbracht werden, um zu entscheiden, ob sie für die Mehrwertsteuerbefreiung in Frage kommen.
Steuerbefreiung für Finanzdienstleistungen, einschließlich Krypto
Einer der wichtigsten Änderungen ist die Steuerbefreiung für Finanzdienstleistungen, einschließlich der Verwaltung von Investmentfonds und Krypto-Transaktionen. Diese Befreiung, die rückwirkend ab dem 1. Januar 2018 gilt, bedeutet, dass Unternehmen, die sich mit der Verwaltung von Investmentfonds oder dem Übertragen und Umtauschen virtueller Vermögenswerte befassen, keine Mehrwertsteuer auf diese Aktivitäten entrichten müssen. Dies kann zu erheblichen Kosteneinsparungen für Unternehmen im Finanzsektor führen.
Unternehmen, die zuvor Mehrwertsteuer auf Krypto-Transaktionen gezahlt haben, müssen möglicherweise ihre früheren Steuererklärungen überarbeiten und freiwillige Korrekturen vornehmen. Dies kann zu Rückforderungen von zu Unrecht gezahlter Mehrwertsteuer führen. Zudem sollten Krypto-Unternehmen auf ihre „Vorsteuer“ achten, bei der sie die Mehrwertsteuer zurückfordern können, die sie beim Kauf bestimmter Waren und Dienstleistungen gezahlt haben. Diese Änderungen bieten Krypto-Unternehmen die Möglichkeit, ihre Kosten zu senken und effizienter in den VAE zu operieren.
Neue Regeln bieten Chancen für Krypto-Unternehmen
Die VAE stärken weiterhin ihre Position als krypto-freundliche Jurisdiktion, indem sie ihre Vorschriften kontinuierlich anpassen. Kürzlich wurde eine Vereinbarung zwischen der Virtual Asset Regulatory Authority (VARA) und der Securities and Commodities Authority (SCA) der VAE geschlossen, die es Dienstleistern für virtuelle Vermögenswerte erleichtert, im ganzen Land zu operieren.
Das bedeutet, dass Krypto-Unternehmen in Dubai automatisch auch in den restlichen VAE Dienstleistungen anbieten können, sofern sie über eine Lizenz von VARA verfügen. Darüber hinaus haben die VAE strengere Vorschriften für das Bewerben von Krypto-Investitionen eingeführt, bei denen Unternehmen verpflichtet sind, klare Hinweise auf die Risiken dieser volatilen Märkte aufzunehmen.
Dank dieser steuerlichen und regulatorischen Anpassungen können Unternehmen, die sich mit Krypto beschäftigen, von einem günstigeren Steuerumfeld profitieren. Dies macht die VAE zu einem attraktiven Standort für internationale Krypto-Unternehmen und Investoren, die in einem steuerfreundlichen Umfeld operieren möchten.