Edward Snowden, bekannt als Datenschutzaktivist und ehemaliger Whistleblower, hat auf der Token2049-Konferenz Kritik an Solanas Blockchain geäußert. Er betonte, dass Solanas Fokus auf Geschwindigkeit und niedrige Kosten auf Kosten eines fundamentalen Prinzips der Blockchain gehe: der Dezentralisierung. Obwohl Solana aufgrund seiner effizienten Technologie populär ist, warnt Snowden vor den Gefahren dieses zentralisierten Ansatzes, der seiner Meinung nach anfällig für Manipulationen durch Behörden und böswillige Akteure ist.
Zentralisierung im Austausch für Effizienz?
Auf der Konferenz betonte Snowden, dass sichere Technologien von Anfang an „adversarial“, also widerstandsfähig gegenüber externem Druck und Manipulationen, sein müssen. Solana entscheidet sich jedoch dafür, gute Ideen zu zentralisieren, was die Blockchain schneller und kostengünstiger macht, aber auch anfällig für Machtkonzentration. Er sagte, dass dies ein System schaffe, „in dem Menschen einfach die Fäden ziehen können“, was gefährlich sei, wenn Behörden oder andere böswillige Akteure Zugriff erhalten.
Obwohl er zugab, dass Solana derzeit hauptsächlich für „Memecoins und Betrügereien“ genutzt werde und (noch) keine ernsthafte Bedrohung für staatliche Interessen darstelle, sieht er die zentralisierte Struktur als eine potenzielle Schwachstelle für die Zukunft.
Diskussion über Zentralisierung
Snowdens Bemerkungen lösten innerhalb der Krypto-Community Diskussionen aus. Ein Entwickler von Helius, bekannt als Mert, wies die Vorwürfe der Zentralisierung zurück und erklärte, dass es keinen klaren Angriffspunkt auf das Solana-Netzwerk gebe. Er nannte die Kritik „Unsinn“ und forderte die Kritiker auf, konkrete Beweise vorzulegen.
Diese Reaktion ging jedoch nicht auf die Bedenken ein, die Snowden hinsichtlich des Drucks auf zentralisierte Systeme durch Regierungen geäußert hatte, wie es zuvor bei Telegram der Fall war. Snowden verwies auf die Verhaftung von Pavel Durov, dem Gründer von Telegram, und die darauf folgende Änderung der Nutzungsbedingungen der App, die laut Snowden durch Druck von Behörden erzwungen wurde.
Laut Snowden stellen solche Situationen ein reales Risiko in einer Welt dar, in der Regierungen zunehmend Kontrolle über Technologien und Nutzer ausüben wollen.
Langfristige Risiken für Solana
Trotz des Wachstums des Solana-Ökosystems und der Beliebtheit des Netzwerks aufgrund niedriger Transaktionskosten und hoher Verarbeitungsgeschwindigkeiten warnt Snowden davor, dass diese Vorteile langfristig zu Problemen führen könnten. Solanas zentralisierte Struktur könnte die Blockchain anfällig für staatliche Eingriffe oder Manipulationen durch böswillige Parteien machen, was die Integrität des Netzwerks gefährden würde.
Währenddessen hält die Diskussion über Solanas Governance und Zentralisierung an. Ein Cardano-Fan behauptete kürzlich, dass mehr als 73 % von Solanas Validatoren KYC- und AML-Anforderungen erfüllen, was die Frage aufwirft, ob das Netzwerk eher einer traditionellen Finanzinstitution als einer dezentralisierten Blockchain ähnelt.
Trotz der anhaltenden Bedenken hinsichtlich der Zentralisierung bleibt Solana populär. Der Wert von Solana stieg um 3,4 % im letzten Monat und wird derzeit für 139 USD gehandelt. Analysten prognostizieren, dass Solanas Preis sogar auf 330 USD steigen könnte, dank der überlegenen Transaktionsverarbeitung, die Tausende von Transaktionen pro Sekunde abwickeln kann, viel mehr als Ethereum. Dies macht Solana zu einem ernstzunehmenden Akteur im DeFi- und Zahlungssektor.
