Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht von AU10TIX belegte die Kryptowährungsbranche im zweiten Quartal 2024 den zweiten Platz unter den Zielen für Identitätsbetrug. Etwa 29 % der weltweiten Fälle von Identitätsbetrug richteten sich auf Plattformen, die mit Kryptowährungen in Verbindung stehen. Dies stellt eine erhebliche Bedrohung für die Branche dar, da Kriminelle die datenschutzfreundlichen Aspekte, die der Blockchain-Technologie und ihren Transaktionen innewohnen, ausnutzen.
Die Kryptobranche folgt mit 29 % aller Betrugsversuche direkt auf den Zahlungssektor, der mit 52 % den größten Teil der Fälle ausmacht. Diese Zahlen verdeutlichen die Anfälligkeit von Kryptoplattformen wie Börsen, dezentralen Plattformen und Wallets für Identitätsbetrug. Kriminelle nutzen die Datenschutzvorteile der Blockchain-Technologie, um Schwachstellen auf diesen Plattformen zu exploiteren.
Deepfake und Imitationbots für Identitätsbetrug
Ein wichtiger Faktor, der zur Zunahme von Betrugsfällen beiträgt, ist der Einsatz fortschrittlicher Technologien wie Deepfakes und Imitationbots. Diese Technologien ermöglichen es, gefälschte Konten zu erstellen, die äußerst realistisch erscheinen, was zur Täuschung sowohl der Benutzer als auch der Plattformen führt. Trotz der Bemühungen, die Erkennungsmethoden zu verbessern, bleiben viele dieser Betrugsversuche erfolgreich.
Bekannte Persönlichkeiten wie Elon Musk von Tesla und Tim Cook von Apple wurden ebenfalls Opfer von Deepfake-Betrug. Diese Fälle zeigen, wie betrügerische Aktivitäten in der Kryptobranche zu erheblichen globalen finanziellen Verlusten führen. Im Juni 2024 meldete die Kryptobörse Bitget einen Anstieg von 245 % bei Deepfake-Betrugsfällen, wobei die geschätzten globalen Verluste in diesem Jahr über 25 Milliarden Dollar lagen.
DeFi-Plattformen sind besonders anfällig für Cyberkriminalität
Der Bericht nennt auch die Länder, die am stärksten von diesen betrügerischen Aktivitäten betroffen sind, darunter die Vereinigten Staaten, China, Deutschland, das Vereinigte Königreich, die Ukraine und Vietnam. Um diese wachsende Bedrohung zu bekämpfen, hat Bitget eine Partnerschaft mit Sumsub geschlossen, einem Anbieter von Identitätsüberprüfungen. Diese Partnerschaft soll dazu beitragen, das Risiko von Deepfake-Betrug auf ihrer Plattform zu verringern.
Kryptokriminalität wie Betrug und Hacks bleibt ein erhebliches Problem für die Branche. Allein im zweiten Quartal 2024 erlitt die Branche Verluste in Höhe von 572 Millionen Dollar. Dezentrale Finanzplattformen (DeFi) sind besonders anfällig für Phishing, Hacking und Code-Exploits. Die zunehmende Beliebtheit dezentraler Plattformen hat das Aufkommen von Betrug begünstigt. Cyberkriminelle können Angriffe leichter durchführen, insbesondere in Regionen mit weniger strenger Regulierung.
FBI verfolgt Täter
Allein in Asien wurde zwischen 2022 und 2023 ein Anstieg von 24 % bei Identitätsbetrug gemeldet, vor allem aufgrund der mangelnden Kontrolle über dezentrale Börsen. Strafverfolgungsbehörden wie das FBI bemühen sich, diese Praktiken zu bekämpfen. Laut einem aktuellen Bericht des FBI gingen im Jahr 2023 5,6 Milliarden Dollar durch Kryptobetrug verloren, wobei fast 69.000 Beschwerden eingereicht wurden.
Die Behörde ermutigt die Öffentlichkeit, betrügerische Aktivitäten zu melden, auch wenn kein finanzieller Verlust entstanden ist, damit neue Bedrohungen aufgedeckt und bekämpft werden können. Die immer kreativeren Methoden der Betrüger unterstreichen die Notwendigkeit robuster Sicherheitsmaßnahmen in der Kryptobranche. Sowohl Einzelpersonen als auch Plattformen müssen zusammenarbeiten, um die zunehmende Bedrohung durch Identitätsbetrug zu bekämpfen.