Der Kryptomarkt bietet derzeit ein faszinierendes Schauspiel, voller Dynamik und unerwarteter Wendungen. Trotz der steigenden Liquidität durch den Zufluss sowohl privater als auch institutioneller Anleger bleibt der erwartete Kaufdruck bisher aus.
Analysten verweisen auf Faktoren wie regulatorische Unsicherheiten und Marktvolatilität, die zu dieser Situation beitragen. Für viele Investoren ist dies eine Zeit der Vorsicht, während andere in diesem herausfordernden Markt Chancen sehen.
Anstieg der Liquidität
Ein Bericht des CryptoQuant-Analysten Cauê Oliveira zeigt, dass in den letzten 30 Tagen mehr als 3,65 Milliarden US-Dollar durch den Stablecoin USDT in den Markt geflossen sind.
Dies deutet darauf hin, dass frisches Kapital den Kryptomarkt betritt, was zukünftige Preissteigerungen ankurbeln könnte. Trotz dieser enormen Kapitalspritze wurde jedoch noch kein signifikanter Kaufdruck beobachtet, was die Frage aufwirft, wann diese Liquidität tatsächlich einen Einfluss auf den Markt haben wird.
Der Gesamtwert des globalen Kryptomarktes ist inzwischen auf unter 2 Billionen Dollar gefallen, wobei 1,94 Billionen als neue Bewertung eine Abnahme von 4,8 % in den letzten 24 Stunden anzeigen. Dies weist auf einen Abwärtstrend hin, trotz der gestiegenen Liquidität.
Die Rolle von Stablecoins
Stablecoins wie USDT spielen eine entscheidende Rolle als Brücke zwischen traditionellen Finanzsystemen und der Krypto-Welt. Das Wachstum der Stablecoin-Reserven deutet auf eine potenzielle Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten hin. Für jeden neuen USDT, der ausgegeben wird, müssen Vermögenswerte aus dem traditionellen Finanzsystem als Sicherheit dienen, was darauf hindeutet, dass viel von dieser neuen Liquidität von außerhalb des Kryptomarktes stammt.
Obwohl der Anstieg der Stablecoin-Reserven auf eine wachsende Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten hinweist, merkt Oliveira an, dass diese Mittel größtenteils an der Seitenlinie verbleiben. Dieses Kapital wurde noch nicht für direkte Käufe verwendet, repräsentiert jedoch eine beträchtliche „Feuerkraft“, die jederzeit eingesetzt werden könnte.
Vorsicht institutioneller Anleger
Eine mögliche Erklärung für das Ausbleiben eines direkten Kaufdrucks ist die vorsichtige Vorgehensweise institutioneller Investoren. Diese Investoren betreten den Markt oft auf eine Weise, die kurzfristige Preisschwankungen minimiert.
Laut Oliveira kaufen institutionelle Anleger digitale Vermögenswerte häufig über TWAP-Orders oder Algorithmen, um die Auswirkungen auf den kurzfristigen Markt zu verringern. Dies ähnelt einem Schachspiel, bei dem jeder Zug sorgfältig durchdacht und strategisch platziert wird, um Risiken zu minimieren.
Mit Techniken wie dem Time Weighted Average Price (TWAP) führen viele Institutionen große Transaktionen schrittweise aus, was dazu beiträgt, die Marktwirkung zu verringern, während sie ihre Positionen aufbauen. Institutionelles Interesse ist eine der wichtigsten Triebkräfte hinter dem Wachstum des Kryptomarktes, insbesondere seit dem Bullenmarkt im Jahr 2021.
Große Akteure wie Hedgefonds und traditionelle Finanzinstitute erkunden die Kryptoindustrie, vermeiden jedoch in der Regel große, plötzliche Preisschwankungen.
Deshalb könnte es, trotz der zunehmenden Liquidität, noch eine Weile dauern, bis die vollen Auswirkungen dieser Kapitalströme in Form von Preisanstiegen bei großen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum sichtbar werden.
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