Letzte Woche berichteten wir noch über positive Entwicklungen bei Binance. Die weltweit größte Krypto-Börse kündigte nämlich Pläne für den Rest des Jahres 2024 an, darunter die Einstellung vieler neuer Mitarbeiter. Doch diesen positiven Entwicklungen stehen auch negative gegenüber. Kürzlich ist Binance nämlich erneut negativ in den Nachrichten gewesen. Dies ist der Grund.
Kryptowährungen beschlagnahmt
Auf X kursieren hartnäckige Gerüchte über die Beschlagnahmung von Kryptowährungen durch Binance. Diese Krypto-Börse soll, aller Wahrscheinlichkeit nach, Kryptowährungen von Palästinensern beschlagnahmt haben. Darüber berichtete unter anderem Ray Youssef, der CEO der Noones P2P-Plattform.
Die Beschlagnahmung der Kryptowährungen von Palästinensern soll auf Anordnung der Israel Defense Forces erfolgt sein. In seinem Tweet verweist Youssef auf einen speziellen Brief, der vom israelischen National Bureau for Counter Terror Financing versandt wurde. Diese Behörde soll den Brief im November 2023 unterzeichnet und damit die Zustimmung zu einem speziellen israelischen Antiterrorismusgesetz gegeben haben. Dieses Gesetz soll vorschreiben, dass Vermögenswerte von mit Terrorismus in Verbindung stehenden Entitäten beschlagnahmt werden dürfen. Dies scheint aktuell der Fall zu sein.
Laut Youssef sollen aufgrund des oben genannten Briefes mehrere Palästinenser auf Binance blockiert worden sein. Sie hätten keinen Zugang mehr zu ihren Binance-Konten und damit auch keinen Zugang mehr zu ihren digitalen Währungen.
Die Erklärung von Binance
Natürlich erreichten diese Vorwürfe schnell Binance. Die größte Krypto-Börse beeilte sich jedoch klarzustellen, dass die Situation anders ist, als dargestellt. Binance betonte zunächst, dass nicht alle Konten von Palästinensern gesperrt wurden.
Binance gab jedoch zu, dass bestimmte Konten von Palästinensern gesperrt wurden. Laut der Krypto-Börse handelt es sich dabei jedoch nur um Konten, die mit illegalen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden können. Diese Konten wurden von Binance gesperrt, unter anderem weil sich die Krypto-Börse an wichtige internationale Vorschriften halten muss.
Zudem betonte Binance, dass die Berichterstattung auf X völlig falsch sei. Es gehe also nicht um alle palästinensischen Konten, sondern nur um einen kleinen Teil davon. Binance geht allerdings nicht ins Detail darüber, wie viele Konten genau betroffen sind. Diese Verpflichtung hat die Krypto-Börse jedoch auch nicht.
Wer hat hier Recht?
Die beschriebene Situation ist äußerst kompliziert. Als weltweit größte Krypto-Börse ist es für Binance unmöglich, sich aus politischen Auseinandersetzungen herauszuhalten. Zudem ist Binance verpflichtet, alles zu unternehmen, um beispielsweise die Finanzierung illegaler Aktivitäten und den Terrorismus zu bekämpfen. Es erscheint daher nur logisch, dass Binance bestimmte Konten sperrt.
Der Aufruhr, der darüber auf X entstanden ist, scheint etwas übertrieben zu sein. Dies ist verständlich, da die Lage für die Palästinenser alles andere als angenehm ist. Sie werden daher alles nutzen, um sich zu beschweren, in der Hoffnung, dass sich ihre Situation verbessert. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge hat Binance jedoch korrekt gehandelt.