Der Sommer 2024 ist für den Kryptomarkt sehr turbulent. Sehr schlechte Tage wechseln sich mit etwas besseren Tagen ab, aber die jüngsten Tage sind eher bescheiden zu nennen. Der Bitcoin-Kurs ist in den letzten Tagen um mehr als 5 % gefallen. Woher kommt dieser Rückgang? Und was sind die Erwartungen für die kommende Zeit?
Wichtigste Erklärung: Zinsentscheidung der FED
Gestern trat Jerome Powell von der US-amerikanischen Zentralbank (FED) mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit. Er gab nämlich bekannt, dass der Zinssatz gleich bleiben würde, woraufhin die Kryptokurse direkt stark fielen. Hätte Powell angekündigt, dass der Zinssatz sinken würde, wäre dies eine gute Nachricht für Kryptowährungen gewesen. Hier und da gab es dennoch Erwartungen, dass der Zinssatz vielleicht sinken würde, aber diese haben sich nicht bewahrheitet. Darauf reagiert der Kryptomarkt direkt. Ziemlich heftig sogar, angesichts des deutlichen Rückgangs.
Dass der Zinssatz gleich bleibt, bedeutet, dass es weiterhin teuer bleibt, Geld zu leihen. Gleichzeitig bedeutet dies auch, dass es nach wie vor rentabel ist, Geld auf einem Sparkonto zu lassen. Für viele Verbraucher ist es daher weiterhin interessant, zu sparen statt zu investieren. Der Zufluss in alle Finanzprodukte würde also steigen, wenn der Zinssatz gesenkt würde. Dafür hat sich die FED jedoch (noch) nicht entschieden. Die Reaktion der Kryptomärkte zeigt sich in dunkelroten Zahlen.
Jerome Powell gab an, dass der Zinssatz möglicherweise im September gesenkt wird. Dies hatte zur Folge, dass Investoren begannen, ihre digitalen Währungen zu verkaufen. Am Mittwoch, dem 31. Juli, wurden Positionen im Wert von sage und schreibe 193 Millionen Dollar liquidiert. Das bedeutet, dass viel BTC auf den Markt gekommen ist, wodurch der Bitcoin-Preis unter Druck geraten ist.
Wenig Grund, jetzt einzusteigen
Die obige Erklärung schafft eigentlich einen Schneeballeffekt im Kryptomarkt. Für Investoren gibt es jetzt wenig Grund einzusteigen, auch weil es nach wie vor interessant ist, Geld auf dem Sparkonto zu lassen.
Außerdem hat sich in der letzten Zeit gezeigt, dass der Kryptomarkt ziemlich volatil ist. Der Bitcoin-Kurs hat im Jahr 2024 hohe Spitzen erlebt, ist aber auch mehrfach stark gefallen. Diese Volatilität weckt wenig Vertrauen bei Investoren. Es ist daher eigentlich logisch, dass Investoren andere Finanzprodukte wählen.
Möglicher Sommerabschwung
Dass wir uns derzeit mitten in den Sommerferien befinden, kann ebenfalls Einfluss auf den Kryptomarkt haben. Investoren nehmen sich momentan eine Auszeit. Sie fahren in den Urlaub und beschäftigen sich daher weniger intensiv mit ihren Investitionen. Gleichzeitig brauchen die Menschen ihr Geld derzeit für andere Dinge, wie zum Beispiel einen schönen Urlaub. Aus unserer Sicht ist dieser Sommerabschwung nicht die Hauptursache, aber es ist etwas, das im Hintergrund mitspielt.
Die Erwartungen für den Bitcoin-Markt gehen auseinander. Einige Experten erwarten kurzfristig eine Erholung, während andere Experten einen weiteren Rückgang erwarten. Das eine oder andere hängt also von den weiteren Entscheidungen der FED ab.